Bayer MaterialScience hat die Genehmigung zur Erweiterung und zum Betrieb seiner Salzsäure-Anlage am Standort Dormagen erhalten, teilt das Unternehmen mit. Die Bezirksregierung Köln erteilte demnach den entsprechenden Bescheid jetzt nach eingehender Prüfung. Damit kann das Unternehmen die europaweite Vermarktung von Salzsäure weiter vorantreiben. Diese fällt bei der Produktion von Polyurethan-Rohstoffen als Nebenprodukt an. Die Menge wird sich durch die im Bau befindliche Großanlage zur Herstellung von TDI (Toluylendiisocyanat) erhöhen. Die Salzsäure soll zukünftig verstärkt innerhalb und außerhalb des Chempark Dormagen als Ausgangsstoff für andere Produktionen zur Verfügung stehen. Die Erweiterung der Salzsäure-Anlage erfolgt im laufenden Betrieb und soll in der zweiten Hälfte 2014 beendet sein.
Das Unternehmen investiert derzeit rund 250 Millionen Euro in eine neue TDI-Anlage. Die Chemikalie wird als Vorprodukt für die Herstellung von Polyurethan-Weichschäumen benötigt, aus denen viele Alltagsprodukte wie Matratzen und Autositze bestehen. Inklusive der Pläne weiterer Unternehmen im Umfeld zur Errichtung von Betrieben, die mit der TDI-Produktion in Verbindung stehen, beläuft sich die Gesamtinvestition im Chempark auf über 400 Millionen Euro.
Salzsäure-Anlage wichtiger Teil der Investitionen in die TDI-Produktion
Dormagen wird von Bayer MaterialScience zum europaweiten Schwerpunkt der TDI-Produktion ausgebaut. Dies sei weit mehr als der Neubau der TDI-Anlage, denn der Betrieb benötige einen entsprechenden Verbund, der eingebettet ist in eine passende Infrastruktur. "Die erweiterte Salzsäure-Anlage fügt sich dementsprechend optimal in unser umfassendes Konzept einer Ver- und Entsorgung der TDI-Anlage ein", so Dr. Steffen Kühling, Programm Manager des TDI-Projekts in Dormagen. "Hier wird ein anfallendes Nebenprodukt ökonomisch und ökologisch sinnvoll weiter genutzt."
Die nun erteilte finale Bau- und Betriebsgenehmigung sei zugleich die letzte ausstehende Zulassung für Bayer MaterialScience im Rahmen der TDI-Investition und den daraus entstehenden Nebenprojekten gewesen. Die Bescheide für die neue Hauptanlage sowie den ebenfalls vergrößerten Versandbetrieb waren zuvor bereits erteilt worden.
Ausbau der europaweiten Salzsäure-Vermarktung
Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist der erste Schritt in Richtung Ausbau der europaweiten Salzsäure-Vermarktung. Die bei der Polyurethan-Produktion anfallende Salzsäure wird zum einem für den eigenen Bedarf bei Bayer MaterialScience wiederverwertet. Die verbleibende Menge wird auch an andere Firmen innerhalb und außerhalb des Chemparks geliefert. So baut das finnische Unternehmen Kemira derzeit am Standort Dormagen eine Anlage für Chemikalien zur Wasseraufbereitung. Als Ausgangsstoff wird das finnische Unternehmen Salzsäure einsetzen. Für die Versorgung des europäischen Marktes soll der Standort Dormagen im Verbund mit Leverkusen, Uerdingen, Brunsbüttel und Tarragona eine wichtige Rolle spielen.
Fachgerechter Technikeinsatz
Um die anfallende Salzsäure als Wertstoff für die Vermarktung nutzen zu können, wird sie zunächst gereinigt, bevor sie in Tanks zwischengelagert und schließlich fachgerecht verladen und abtransportiert werden kann. Für genau diese Prozesse wird die neue Anlage benötigt.
In den vergangenen Monaten wurden bereits zwei neue Salzsäuretanks errichtet und vier neue LKW-Ladestationen inklusive der dafür erforderlichen Infrastruktur mit Rohrbrücken und Pumpstation gebaut.
Weitere Informationen:
www.materialscience.bayer.com, www.tdi-dormagen.bayer.com
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