19/02/2014
Positives Fazit der interplastica 2014 – Energieeffizienz und Recycling gewinnen an Bedeutung
Der GUS-Markt für Kunststoff- und Gummiprodukte steht für stabile Geschäfte und positive Zukunftsaussichten. Auch wenn derzeit politische Unsicherheiten und die aktuelle Rubelschwäche die Nachfrage etwas verlangsamen, besteht doch nach wie vor im Land erheblicher Investitionsbedarf. Vor allem in den Bereichen Verpackung und Medizintechnik werden die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut und modernisiert. Die Konsumgüter- und Automobilindustrie wächst beständig, und auch in der Infrastruktur des mit 143 Millionen Einwohnern größten europäischen Landes warten noch gewaltige Aufgaben. Daher sind Innovationen für alle Prozesse der kunststoff- und gummiverarbeitenden Industrie weiterhin stark gefragt, zumal die Themen Energieeffizienz und Recycling allmählich Bedeutung erlangen.
So zogen die Aussteller der interplastica 2014 ein überwiegend positives Fazit der viertägigen internationalen Fachmesse für Kunststoff und Kautschuk. Sie berichteten von lebhaftem Interesse der Fachbesucher, vielversprechenden Kundenkontakten und sogar Vertragsabschlüssen. Mit 20.000 Besuchern aus der gesamten russischen Föderation, die vom 28. bis 31. Januar zur interplastica und der gleichzeitig stattfindenden Verpackungs-Fachmesse UPAKOVKA/UPAK ITALIA nach Moskau gekommen waren, knüpften die beiden Fachmessen an das gute Vorjahresergebnis an.
Erhard Wienkamp, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Düsseldorf, freute sich über den Zuspruch: „Mit ihrem repräsentativen internationalen Angebot wird die interplastica als herausragende Plattform für technologische Innovationen in Russland wahrgenommen und geschätzt. Diese positive Resonanz und die Tatsache, dass wir nur wenige Wochen nach der Weltleitmesse K 2013 in Düsseldorf sogar ein leichtes Wachstum in der Ausstellungsfläche verbuchen konnten, unterstreicht die Bedeutung der Veranstaltung. Die Unternehmen wissen um die Wichtigkeit ihrer Präsenz und bauen auf die interplastica, um auch in unsicheren Zeiten im GUS-Markt persönlich ihre Neuheiten vorzustellen, den Kontakt zu den Kunden zu halten und neue Beziehungen anzubahnen. Die neue Hallenaufteilung der Veranstaltung hat das Ausstellungsangebot noch klarer strukturiert und wurde vom überwiegenden Teil der Besucher und Aussteller begrüßt.“
Die Messe fand bereits zum 17. Mal im Moskauer Messegelände Krasnya Presnya statt, organisiert von der Messe Düsseldorf und ihrer Tochtergesellschaft OOO Messe Düsseldorf Moskau. 687 Aussteller aus 28 Ländern stellten ihre Produkte und Dienstleistungen auf 13.500 Quadratmetern Netto-Ausstellungsfläche vor, belegt waren die Messehallen Forum, 1 und 8 sowie erstmals die Halle 3, in der Hersteller von Extrusions- und Spritzgießanlagen konzentriert waren. Beteiligungen mit offizieller Förderung gab es aus China, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Portugal. Russische, deutsche und chinesische Anbieter stellten die größten Ausstellerkontingente.
Deutschland bleibt auf Platz 1 der wichtigsten Lieferländer für Kunststoff- und Kautschukverarbeiter in Russland mit einem Anteil von 32,2 Prozent am Gesamtexport, gefolgt von Italien (15,5 Prozent) und China (13,9 Prozent). Die deutschen Exporte nach Russland beliefen sich in den ersten elf Monaten 2013 auf 204 Mio. Euro und lagen damit um 10,2 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Der Weltexport von Kunststoff- und Gummimaschinen nach Russland stieg von 2011 auf 2012 um 7,5 Prozent und entsprach einem Gesamtwert von rund 640 Mio. Euro.
Bernd Nötel vom Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA hält den russischen Markt weiterhin für vielversprechend, auch wenn die Rubelschwäche ebenso wie die politischen Entwicklungen rund um Russland derzeit in manchen Bereichen zu nur verhaltener Nachfrage führten: „Gespräche ziehen sich hin, manche Projekte werden aufgeschoben. In anderen Bereichen allerdings ist die Investitionsbereitschaft nach wie vor groß, Verträge werden abgeschlossen, deren Vorbereitungen z.B. auf der K 2013 im Oktober in Düsseldorf begonnen haben. In den Bereichen Spritzgießen und Thermoformen werden gute Geschäfte gemacht, auch Gummiverarbeitungsmaschinen sind rege nachgefragt. Dank staatlicher Förderprogramme steigen die Investitionen in der Kunststoffrohr-herstellung sowie in der Produktion von Dämmstoffen. Besonders erfreulich ist, dass Recycling langsam zum Thema in Russland wird. Bislang ist es zwar nur ein „zartes Pflänzchen“, aber es wächst die Erkenntnis, dass auch ein rohstoffreiches Land seine Ressourcen mit Bedacht einsetzen muss.“
Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland e.V., sieht im Rohstoffbereich durchaus interessante Perspektiven, sowohl für die Polymererzeuger als auch für die Anbieter von Additiven wie z.B. Stabilisatoren oder Flammschutzmitteln. Bei den Besuchern der interplastica stieß Dr. Baunemann auf große Aufmerksamkeit und viel Interesse an seinen Vorträgen im Rahmen des „Meeting Point Raw Materials“, in denen es um Ressourcen- und Energieeffizienz als Treiber für Innovation und Nachhaltigkeit ging. Die offenen Ausstellerseminare, in denen Entwicklungen aus der Rohstoffproduktion und –anwendung herausgestellt werden, fanden zum zweiten Mal im Rahmen der interplastica statt, in der bewährten Partnerschaft mit dem russischen Kunststoffmedium Plastinfo.ru.
Übereinstimmend hoben die Aussteller der interplastica die hohe Professionalität der Besucher hervor, die zumeist gut vorbereitet und mit konkreten Anfragen kamen. Die Besucher ihrerseits waren vom internationalen, weit gefassten Angebot der Messe begeistert.
Die nächste interplastica in Moskau wird vom 27. bis 30. Januar 2015 stattfinden, erneut parallel zur UPAKOVKA/UPAK ITALIA. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.interplastica.de und bei der Messe Düsseldorf GmbH, Stefan Koschke, Tel. 0211/4560-7768, Email: KoschkeS@messe-duesseldorf.de, und Claudia Wolfgram, Tel. 0211/4560-7712, Email WolfgramC@messe-duesseldorf.de