Der BOPP-Folienhersteller Treofan hat im Geschäftsjahr 2014 die strategische Transformation hin zu einem kundenorientierten, innovationsgetriebenen Premiumhersteller mit hocheffizienten Prozessen deutlich vorangetrieben. Das sagte CEO Dr. Walter Bickel gestern im Rahmen des Jahrespressegesprächs in Frankfurt. "Wir haben den Umsatz gesteigert, während das Ergebnis leicht rückläufig war. Grund dafür sind Korrekturen im Zuge des 2014 gestarteten Working-Capital-Programms. Das reflektiert die Transformationsphase, die wir durchlaufen haben."
Weniger Fixkosten, mehr Premiumprodukte
Treofan hat im Geschäftsjahr 2014 das Fixkostenniveau gegenüber dem Vorjahr im deutlich zweistelligen Millionenbereich gesenkt. "Damit haben wir uns die Liquidität und Handlungsfreiheit für Zukunftsinvestitionen erarbeitet; gleichzeitig sind wir schlanker, schneller und flexibler geworden", so Walter Bickel. Die positive Entwicklung im Produktmix hin zu mehr Premiumprodukten habe sich fortgesetzt und die Produktpipeline fülle sich zunehmend - nicht zuletzt dank der Einführung eines softwaregestützten Innovationsmanagementsystems, das den effektiven Einsatz der vorhandenen Ressourcen unterstütze und die Entwicklungszyklen verkürze.
Im Detail war das Geschäftsjahr 2014 demzufolge geprägt von der Umsetzung geplanter Restrukturierungsmaßnahmen. Als Beispiele nannte Bickel die Neuaufstellung und Stärkung der Vertriebsbereiche, den Umbau der italienischen Landesorganisation zu integrierten Fertigungsstandorten und die Einführung von Lean Manufacturing und Kontinuierlichem Verbesserungsmanagement am Standort Neunkirchen im Saarland. Parallel dazu wurde massiv in Innovation und Produktion investiert, unter anderem rund 35 Millionen Euro in eine neue Linie in Neunkirchen, die in der zweiten Jahreshälfte 2015 anlaufen soll.
Wachstum durch Effizienz und Innovation
Im laufenden Jahr 2015 liege der Fokus auf "Prozesseffizienz, dem forcierten Umbau des Portfolios in Richtung Spezialitäten, noch stärkerer Kundenorientierung und natürlich dem erfolgreichen Anlauf der neuen Linie in Neunkirchen", so Bickel. Zudem werde am Standort Zacapu in Mexiko ein Metallisierer installiert. "Beide Investitionen unterstützen die weitere Premiumausrichtung des Portfolios."
Im Bereich Innovation und Vertrieb will Treofan die Initiativen für partnerschaftliche, integrierte Produktentwicklung gemeinsam mit Markenherstellern, Verarbeitern und Rohstofflieferanten ausweiten. Carolyn Wagner, die seit Februar den Geschäftsbereich Verpackung führt, nannte als Beispiel das gemeinsam mit dem Papierhersteller Feldmühle Uetersen entwickelte Hybridmaterial HybraPack:"Die Verbindung von Folien- und Papiereigenschaften ermöglicht völlig neue Ansätze für Beutelverpackungen. In Workshops mit Herstellern aus unterschiedlichen Branchen erarbeiten wir derzeit individuelle, innovative Produktlösungen."
Spezialfolien wachsen in schrumpfendem Markt
Positiv entwickeln sich auch die Geschäftsbereiche für Tabak- und Kondensatorenfolien, die Nico Schoeman in Personalunion führt. Bei den Tabakfolien konnte Treofan in einem schrumpfenden Markt sowohl Volumen als auch Marktanteile steigern, was Geschäftsbereichsleiter Schoeman insbesondere auf die hohe Serviceorientierung und das qualitativ hochwertige Portfolio zurückführt. Im Kondensatorgeschäft setzt die Gruppe auf den Trend zu dünneren Folien mit weiter verbesserten elektrischen Eigenschaften und optimierten Oberflächen für eine leichte Weiterverarbeitung. So hat Treofan erstmals eine Folie mit nur noch 1,9μ Dicke entwickelt.
Eine Million Quadratmeter TreoPore
Ein weiterer strategischer Schwerpunkt ist die Großserienfertigung der Separatorfolie TreoPore, die der ausgewiesene Batterie-Experte Franz Kruger nun ebenfalls als eigene Geschäftseinheit führt. Hier wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, insbesondere am stark wachsenden Markt der Energiespeicherung zu partizipieren. Die Bemusterung der relevanten Batteriehersteller sei umfassend angelaufen, mit ambitionieren Zielen: "Bis Ende des laufenden Jahres wollen wir bis zu einer Million Quadratmeter bei Kunden platziert haben", sagt CEO Walter Bickel.
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