Die Idee, Luft wirtschaftlich zu nutzen, schlug sich im Namen der Firma nieder, die Erling Berner im Jahr 1980 in Hamburg gründete: Die „Berner Air Economy GmbH“ firmierte allerdings schon nach zwei Jahren um in ihre noch heute gültige Bezeichnung „Berner International GmbH“, vermutlich der Tatsache Rechnung tragend, dass man mit laminaren Luftströmen nicht nur Energie sparen kann: Luftschleier halten nämlich auch luftgetragenen Staub, flüchtige Schadstoffe oder Keimen davon ab, in hygienisch sensible Bereiche einzudringen. In Krankenhäusern hatte die Berner Air Economy GmbH bereits zahlreiche Umluftgeräte installiert.
Anfang der 1980er-Jahre klagten die Berufsverbände der Versicherer, die Art, wie Zytostatika hergestellt würden, stelle ein Risiko für das Laborpersonal dar. Handschuhe allein, warnten sie, bewahrten das Laborpersonal nicht davor, mit zelltoxischen Substanzen, die mit der Luft aufgewirbelt würden, in Berührung zu kommen. Zytostatika wurden zur damaligen Zeit mehr oder weniger unter ungeschützten Bedingungen offen auf Labortischen zubereitet. Der Ruf nach mehr Arbeitsschutz wurde laut.
Der Ingenieur Jürgen Eckert, damals Prokurist bei Berner, ein Mann der ersten Stunden, erkannte schnell, wie das Unternehmen seine Expertise einsetzen könnte, um den Forderungen der Berufsverbände, die inzwischen an einer Sicherheitsnorm für die Herstellung von Zytostatika arbeiteten, gerecht zu werden. Die Lösung bestand ganz einfach darin, den Herstellungsprozess vom Labortisch in einen geschützten Raum zu verlagern, vergleichbar jenem, in dem man pathogene Keime zu handhaben pflegte. Auf diese Weise könnten, war der Grundgedanke, weder toxische Wirkstoffe Mensch und Umwelt gefährden, noch Fremdstoffe aus der Umgebungsluft das Pharmakon kontaminieren.
Der Gedanke zielte in die richtige Richtung, besaß aber einen Haken: Pathogene Keime, die eine Sicherheitswerkbank kontaminieren, können mit geeigneten Desinfektionsmitteln unschädlich gemacht werden. Toxische Arzneimittel wie Zytostatika hingegen lassen sich nicht neutralisieren. Sie müssen minutiös aufgenommen und unter Sicherheitsauflagen entsorgt werden. Eine Sicherheitswerkbank für die Zubereitung von Zytostatika müsste deshalb so beschaffen sein, freigesetzte Schadstoffe wirksam absaugen und herausfiltern zu können. Bedeutet, es bedurfte einer geeigneten Luftführung, eines effizienten Filtersystems sowie der Möglichkeit, volle und verstopfe Filter gefahr- und kontaminationslos auszuwechseln. Ein Heimspiel für Berner: Mit Filtern und Luftführung kannte sich das Unternehmen bestens aus.