Das Start-Up Unternehmen Mr. Green Africa in Nairobi, Kenia, hat im Großraum Nairobi seit 2014 ein Sammel- und Sortiersystem für Kunststoffe aus Industrie- und Haushaltsmüll aufgebaut. Heute zählt Mr. Green Africa mit über 100 fest Angestellten und knapp 2.000 "Waste Picker" zu einem wichtigen Arbeitgeber der Region. Als eines der erklärten Ziele des Unternehmens gilt es, die Tätigkeit des Müllsammelns aufzuwerten und den vielen "Waste Picker" eine faire und stabile Entlohnung zu ermöglichen.
Seit Februar hat Mr. Green Africa sein Geschäftsmodell nun erweitert und verkauft nicht mehr nur Wasch-Schnitzel, sondern recycelt direkt vor Ort im Werk in Nairobi. Das "Institut für Polymerwerkstoffe und Prüfung" der Johannes Kepler Universität Linz verantwortete die vorangegangene Materialanalyse und definierte die Anforderungen an die Recyclingtechnologie, um am Ende trotz verschmutztem Inputmaterial eine hohe Qualität der Rezyklate zu erhalten. Erema lieferte dafür eine "Intarema 1108 TVEplus RegrindPro" mit Laserfilter, die auf die Verarbeitung von Post Consumer Materialien spezialisiert ist.
"Bei der Wahl der Recyclingtechnologie war für uns ausschlaggebend, dass HDPE und PP Material auf ein und derselben Anlage verarbeitet werden kann. Bei HDPE sammeln wir neben aller Art Verpackungen auch Kanister oder Flaschen, die wiederum Verschmutzungen wie Papieraufkleber oder leichte Bedruckungen aufweisen können. Trotz verschiedener Inputmaterialien und deren unterschiedlicher Qualität müssen wir die Ansprüche unserer Kunden erfüllen und eine stabile Outputqualität, also Rezyklatqualität, liefern", erklärt Mr. Green Africa CEO Keiran Smith.
Bereits nach den ersten Gesprächen habe für den Erema Group CEO Manfred Hackl festgestanden, dass Erema unbedingt Technologielieferant für Mr. Green Africa sein möchte. "Die Geschäftsidee von Keiran Smith und Karim Debabe hat mich von der ersten Sekunde an gefesselt. Ein Unternehmen mit einem so effektiven sozialen Impact auf die Beine zu stellen, das ist meines Wissens nach bislang einmalig im Kunststoff-Recyclingsektor und könnte als Vorbild für weitere Regionen dienen", so Hackl.
Regionale Abnehmer für das Rezyklat seien bereits gefunden, wie etwa Unilever Africa. Aus 100 Prozent Mr. Green Rezyklat bestehe die Verpackung des neuen "Sunlight" Scheuerpulvers, das Anfang des Jahres präsentiert wurde. "Die Markteinführung der ersten wirklich zirkulären Kunststoffverpackung in Kenia stellt einen großen Gewinn für die Umwelt dar und ist ein wichtiger Schritt in unserem Bestreben, dafür zu sorgen, dass Kunststoff ausschließlich innerhalb des eigenen Produktkreislaufes bleibt und nicht achtlos in der Umwelt landet", betont Bruno Witvoet, President Unilever Africa.
Werksführungen bei Mr. Green Africa während und nach der Propak
Interessenten haben rund um die Propak die Möglichkeit vertiefende Einblicke in den Sammel-, Sortier- und Recyclingvorgang bei Mr. Green Africa zu erhalten. Am 18. und 25. März, 11.00 Uhr, finden organisierte Werkstouren direkt am Firmenstandort in Nairobi statt. Anmeldungen nimmt Frau Léna Padis (lena@mrgreentrading.com) entgegen.
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