Günther Heisskanaltechnik, Technologieanbieter im Bereich Heißkanal- und Kaltkanaltechnik aus Frankenberg (Eder), hat sein Technikum umgebaut sowie mit neuen Spritzgießmaschinen von Arburg ausgestattet.
Wie das Unternehmen weiter berichtet, kommt dem Spritzgießtechnikum eine große Bedeutung zu, denn es spiele bei der Entwicklung von neuen Lösungen rund um die Heißkanaltechnik eine gewichtige Rolle, aber auch bei der Optimierung von Spritzgießprozessen, zur Untersuchung von Energieeinsparpotenzialen oder bei der Erstabmusterung von Kundenwerkzeugen. Des Weiteren kommen die Spritzgießmaschinen auch für Schulungen und Workshops für die Kunststoff verarbeitende Industrie zum Einsatz.
"In unserem hauseigenen Spritzgusszentrum führen wir Materialtests mit Versuchs- und Kunden-werkzeugen unter Produktionsbedingungen durch. Wir überprüfen und dokumentieren die Verarbeitbarkeit diverser Kunststoffe und sorgen bei Bedarf für Optimierungen. So stellen wir eine präzise und wirtschaftliche Lösung für unsere Kunden sicher", erklärt Siegrid Sommer, Geschäftsführerin bei Günther. "Wir bewegen uns in einer der innovativsten Branchen mit starken Wachstumstendenzen. Heute gibt es ein Multiversum an unterschiedlichen Kunststoffen für viele Zwecke und die Technologieentwicklung in der Kunststoffindustrie geht ungebremst weiter. Täglich eröffnen neue Innovationen ungeahnte Möglichkeiten der Produktherstellung und da müssen wir mit unserem Maschinenpark und auch bei der Software immer auf dem neuesten Stand der Technik sein."
Zum einen wurde eine Arburg Allrounder 370A mit einer Schließkraft von 600 kN und einer Spritzeinheit 100 (nach Euromap) für die Verarbeitung von Thermoplast installiert. Diese Maschine wurde auch mit einer Funktionserweiterung für die Verarbeitung von Flüssigsilikon (LSR) ausgestattet.
Als zweite neue Spritzgießmaschine wurde eine Arburg Allrounder 520A mit einer Schließkraft von 1.500 kN und einer Spritzeinheit 400 (nach Euromap) in Betrieb genommen. Die Spritzgießmaschinen-Reihe der elektrischen Hochleistungsbaureihe A ("Alldrive") zeichnet sich durch modulare Antriebstechnologie aus: Die Hauptachsen - "Werkzeug öffnen und schließen", "Einspritzen" und "Dosieren" - sind serienmäßig mit elektrischen Antrieben ausgestattet und die Maschinen spielen ihre Vorteile auch hinsichtlich Energieeffizienz, kurzer Trockenlaufzeiten und hoher Reproduzierbarkeit aus. Im Vergleich zu hydraulischen Standardmaschinen sorgen der hohe Wirkungsgrad der Servomotoren, eine stufenlose Leistungsanpassung und die Energierückspeisung beim Abbremsen den Angaben zufolge für einen bis zu 55 Prozent geringeren Energiebedarf. Für Leistungsstärke und schnelle Zyklen sorgt der doppelte 5-Punkt-Kniehebel. Die spielfreien Spindelantriebe arbeiten präzise und die lagegeregelte Schnecke ermöglicht eine hohe Spritzteilqualität. Die Spritzgussmaschinen enthalten diverse Schnittstellen, unter anderem auch nach OPC-UA. Die Schnittstelle zur externen Nachdruckumschaltung in Verbindung mit Kistler ComoNeo sei Günther besonders wichtig gewesen. Das Prozessüberwachungssystem ComoNeo überwacht und bewertet die Qualität des Spritzgussteils anhand des Werkzeuginnendruck-Verlaufs und kann dafür sorgen, dass unvollständige Formfüllungen, sogenannte "Short Shots", gar nicht erst entstehen. Mithilfe definierter Bewertungselemente, sogenannter Evaluation Objects (EOs), analysiert das System die qualitätsrelevanten Abschnitte der Messkurven.
"Durch die neueste Spritzgießmaschinen-Technologie können wir auch weiterhin neue Impulse und Ideen aus unserer Entwicklung in die industrielle Anwendung überführen", stellt Diplom-Ingenieur Jörg Essinger, Leiter Anwendungstechnik und Service, die Bedeutung der Investition in den Maschinenpark des Technikums nochmals heraus.
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