Die Helmut Meeth GmbH & Co. KG ("Helmut Meeth"), ein etabliertes Familienunternehmen für Fenster- und Türlösungen mit Sitz in Wittlich, hat am 06. Februar 2025 aufgrund von Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Wittlich ist dem Antrag gefolgt und hat am gleichen Tag Rechtsanwalt Dr. Alexander Jüchser von Lieser Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Wie der Insolvenzverwalter weiter mitteilt, beschäftigt das Spezialunternehmen für Kunststofffenster Helmut Meeth zurzeit insgesamt 90 Mitarbeiter. Die Belegschaft sei im Rahmen einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation informiert worden. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien bis Ende März 2025 durch das Insolvenzgeld gesichert.
Schwache Baubranche und IT-Probleme führten zur Schieflage
Als ein maßgeblicher Grund für die Insolvenz von Helmut Meeth wird die tiefgreifende Krise in der deutschen Bauwirtschaft angeführt. Nach einem weiteren schwachen Konjunkturjahr der Bauwirtschaft in 2023 seien auch in 2024 die Baugenehmigungen für den Wohnungsbau weiter gesunken. In Folge dessen seien weniger Fenster, Türen und Schiebeanlagen von den Auftraggebern des Fensterspezialisten bestellt worden. Die schwache Konjunktur hätte zu beträchtlichen Umsatzeinbrüchen geführt. Die finanzielle Krise sei verstärkt worden, als bei dem Fensterspezialisten gravierende Schwierigkeiten mit den bestehenden IT-Systemen hinzukamen. Technische Probleme hätten zu erheblichen Störungen in den Betriebsabläufen geführt, die letztlich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zusätzlich belasteten.
Betrieb läuft weiter - Chancen auf Sanierung
Dr. Jüchser und sein Team analysieren aktuell die wirtschaftliche Lage bei Helmut Meeth, um eine nachhaltige Sanierungslösung für das Unternehmen zu erarbeiten. Trotz der Insolvenz bleibe der Geschäftsbetrieb stabil und laufe uneingeschränkt weiter. "Ich sehe eine gut qualifizierte und sehr motivierte Belegschaft, die sich loyal verhält und trotz der schwierigen Situation am Markt im Unternehmen anpackt. Mein Team und ich werden alle Optionen prüfen, um Helmut Meeth fortzuführen und zu erhalten", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Jüchser.
Stabile Auftragslage
Zuversicht auf eine gute Sanierungslösung mache die derzeit stabile Auftragslage mit einer wieder gestiegenen Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen von Helmut Meeth. "Die Auftragslage ist erfreulich gut. Optimistisch stimmt mich, dass das Unternehmen über innovative Qualitätsprodukte wie Fenster, Türen und Schiebeanlagen in Premium-Qualität sowie über ein hochqualifiziertes Team verfügt. Das sind entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Sanierung", erklärt Dr. Alexander Jüchser. Nun soll ein neuer oder zusätzlicher Investor gesucht werden, der bereit ist, frisches Kapital zu geben. Denn Ziel sei es, für das Unternehmen eine Zukunftslösung zu finden und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. In den kommenden Wochen sollen Gespräche mit Gläubigern, Banken und potenziellen Investoren geführt werden.
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