Der in Osnabrück ansässige Automobilzulieferer Zender Group ist auf Carbon- und Textilprodukte spezialisiert. Nun hat das Unternehmen in Rekordzeit eine Maskenproduktion aufgebaut. Unterstützt wird Zender dabei von Herrmann Ultraschalltechnik aus Karlsbad.
"Vliesstoffe aus PP und PE zur Filtration von Viren sind für uns ein neues Terrain", sagt Geschäftsbereichsleiterin Lena Guth, seit April beim Unternehmen, um das neue Feld Persönliche Schutzausrüstung (PSA) aufzubauen. Aber dem Unternehmen kommt hier die Erfahrung mit textilen Automobilprodukten zugute, so Guth. 150 neue Mitarbeiter habe man seit März eingestellt, um die anspruchsvollen Pläne umzusetzen. 800.000 bis eine Million auffaltbare Duck-Masken mit FFP2-Schutzfilter pro Woche automatisiert herzustellen, sei das erklärte, mittelfristige Ziel. Dafür habe das Unternehmen kräftig investiert. Und Zender will weiter investieren, um zusätzlich zur auffaltbaren FFP2-Maske einen weiteren mittelfristigen Großauftrag des Bundesminsteriums für Gesundheit über vier Millionen flache OP-Masken pro Woche erfüllen zu können.
Eigenes FFP2-Design
Um die hohe Nachfrage nach den sogenannten FFP2-Masken zu befriedigen, hat Zender ein eigenes Modell entworfen und zugelassen. Das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte dazu aufgrund des akuten Versorgunsgengpasses ein Sonderzulassungsverfahren für Atemschutzmasken erlassen.
Zur Herstellung werden alle Außensäume, Mittelnähte sowie die Anschweißung des Elastikbandes per Ultraschall durchgeführt. Die Maske von Zender ist mit zwei horizontalen Quernähten so konzipiert, dass man sie aufklappen kann, um mehr Raum zum Atmen zu bekommen. Mittelfristig soll die FFP2 Atemschutzmaske in einer automatischen Fließfertigungsanlage produziert werden. Dadurch werde jeder einzelne Prozessschritt wie Schweißen in mehreren Schritten, Umlegen, Bestücken, Kleben, Konfektionieren sowie Kennzeichnen "inline" vollautomatisiert erfolgen.
Stufenplan zur Vollautomatisierung mit Ultraschalltechnologie
Im ersten Schritt wurden die Masken anfangs in Handarbeit auf vorhandenen Ultraschall-Nähmaschinen gefertigt. Bei der zweiten Stufe unterstützte Herrmann Ultraschall: mit vier stand-alone Ultraschallschweißmaschinen wurde eine getaktete halbautomatisierte Fertigung eingerichtet. Die zwei Mittelnähte werden nun an diesen neuen Maschinen gefertigt, womit sich die Exaktheit der Nähte und die Geschwindigkeit deutlich erhöht habe. Als dritter Schritt beginne nun die Vollautomatisierung, um die endgültigen Produktionszahlen schnell zu erreichen. Auch diesen Schritt führt Zender zusammen mit Herrmann Ultraschall durch, die dazu die notwendigen Ultraschallstationen liefern soll.
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