Die japanischen Chemiekonzerne Nippon Shokubai und Sanyo Chemical Industries haben ihre im vergangenen November vereinbarte Fusion auf das kommende Jahr verschoben.
Wie beide Konzerne zu Wochenbeginn mitteilten, soll der Zusammenschluss nun zum 1. April 2021 abgeschlossen werden. Ursprünglich sollte die Fusion zum 1. Oktober dieses Jahres vollzogen werden. Begründet wird die Verschiebung vor allem mit den Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie auf die Märkte und die Geschäftstätigkeit der Unternehmen. Mit Ausnahme des Zeitplans sind vorerst jedoch keine wesentlichen Änderungen an den Bedingungen der Transaktion vorgesehen.
Geplant ist der Zusammenschluss von Nippon Shokubai und Sanyo Chemical unter dem Dach einer neu zu gründenden Holding. Dabei werden die Shokubai-Aktionäre für eine Aktie 1,225 Anteilsscheine an der neuen Holding erhalten, die Aktionäre von Sanyo Chemical tauschen ihre Anteilsscheine 1:1. Im Ergebnis werden die bisherigen Aktionäre von Nippon Shokubai die Mehrheitsanteile an der neuen Holding kontrollieren. An beiden Unternehmen sind vor allem verschiedene japanische Industrie- und Finanzkonglomerate beteiligte, wobei auch Nippon Shokubai mit fünf Prozent an Sanyo Chemical und diese wiederum mit 3,17 Prozent an Nippon Shokubai beteiligt sind.
Die in Osaka ansässige Nippon Shokubai gilt als weltweit führender Hersteller von Superabsorber-Polymeren und produziert darüber hinaus Acrylsäure, Acrylate, Ethylenoxid, Ethylenglykol und weitere Spezialitäten, beschäftigt werden rund 4.500 Mitarbeiter. Das Geschäftsjahr 2018/2019 schloss der Konzern mit einem Nettogewinn von 23,8 Mrd. JPY (202 Mio. Euro) aus Umsätzen in Höhe von 338,9 Mrd. JPY (2,876 Mrd. Euro) ab.
Sanyo Chemical hat ihren Sitz in Kyoto und produziert ebenfalls Superabsorber-Polymere sowie Kunststoff-Additive, Tenside und weitere Chemikalien. Im Geschäftsjahr 2018/2019 wurde dabei mit etwa 2.000 Beschäftigten ein Nettogewinn von 5,3 Mrd. JPY (45 Mio. Euro) aus Umsätzen in Höhe von 161,6 Mrd. JPY (1,371 Mrd. Euro) erwirtschaftet.
Für die neue Holding ergäbe sich nach der Fusion pro forma ein Gesamtumsatz von etwa 400 Mrd. JPY (3,4 Mrd. Euro). Die sich aus dem Zusammenschluss ergebenden Synergien wurden im November mit jährlich bis zu 10 Mrd. JPY (85 Mio. Euro) veranschlagt.
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