Nach einer Einschätzung von Plastics Recyclers Europe (PRE), dem europäischen Verband der Kunststoffrecycler, stellen große Teile der europäischen Kunststoff-Recyclingindustrie derzeit ihre Produktion ein. Grund sei die aktuelle Marktentwicklung, die durch die Covid-19-Pandemie verursacht wird. Wie PRE weiter berichtet, sind die Hauptprobleme die mangelnde Nachfrage aufgrund der Schließung von Kunststoffverarbeitern und die niedrigen Preise für Neukunststoffe sowie die allgemein weltweit rückläufige Nachfrage.
Ton Emans, PRE-Präsident, kommentierte dies wie folgt: "Wenn die Situation andauert und keine Maßnahmen zur Sanierung der Branche ergriffen werden, wird das Kunststoffrecycling nicht mehr rentabel sein, was das Erreichen der EU-Recyclingziele behindert und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft gefährdet." In einem solchen Fall würde es zur werkstofflichen Verwertung von recycelbaren Kunststoffabfällen keine Alternative geben, als die Deponierung oder Vebrennung.
Eine Schädigung des Recyclingmarktes hätte neben den gravierenden Umweltfolgen auch weit reichende sozioökonomische Auswirkungen aufgrund der umfangreichen Beschäftigung in der Wertschöpfungskette der Abfallwirtschaft.
Die Kunststoffrecyclingindustrie fordert die EU und die Mitgliedstaaten auf, das Recycling als einen der in ihren Verwertungsplänen unterstützten Sektoren aufzunehmen und die Maßnahmen unter dem Dach der Kreislaufwirtschaft weiter umzusetzen.
Die Sicherung der positiven Entwicklungen innerhalb dieses Marktes sei von wesentlicher Bedeutung für die Reduzierung der Verwendung von Neukunststoffen in Europa und damit für das Überleben des Sekundärrohstoffmarktes sowie für weitere Investitionen in dieser Branche.
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