Wer Kunststoffteile konventionell herstellt, muss nach dem Entformen die verbliebenen Angüsse und Verteilerkanäle abtrennen. Ob manuell mit einer Schneidzange, per Guillotine oder Fräse - dieser separate Prozess kostet immer Zeit und Arbeitskraft. Der neue "Gate Cutter" von i-mold verlagert diese Tätigkeit automatisiert in das noch geschlossene Werkzeug. Das System eignet sich für verschiedenste Angussausführungen wie Film-, Schirm- und Tunnelanguss, für Werkzeuge mit einer oder mehreren Kavitäten sowie für Formteile mit mehreren Angüssen, wie sie beispielsweise für Kfz-Reflektoren typisch sind. In jedem Fall soll die Zykluszeit beim Einsatz des Gate Cutters unverändert bleiben.
Komfortabel wie bei der Heißkanaltechnik können die Formteile nach dem Öffnen automatisch entnommen und ohne weitere Nacharbeit auf einem Förderband oder einer Palette abgelegt werden. Angüsse und Verteilerkanäle fallen aus dem Werkzeug, um im Idealfall direkt wieder dem Mahlprozess zugeführt zu werden.
Das Prinzip ist bei allen Angussformen gleich: Während des Einspritzens bleibt das Cutter-Messer zurückgezogen in seiner Ruhestellung, ohne den Schmelzefluss zu behindern. Am Ende der Nachdruckphase drückt ein platzsparender hydraulischer Hochdruck-Minizylinder das Messer exakt geführt in die erkaltende Formmasse. Beim Öffnen des Werkzeugs fährt das Messer wieder in seine Ausgangsposition zurück. Die Bewegung des Messers erfolgt über ein externes Hydrauliksteuergerät, das für 800 bar Arbeitsdruck ausgelegt ist, mit präziser, dem Füllvorgang angepasster Zeitsteuerung. Alternativ kann bei Bedarf auch die Hydraulik der Spritzgießmaschine genutzt werden.
Das Ergebnis ist, so der Anbieter weiter, eine saubere, gratfreie Trennung auch bei schwer zu verarbeitenden Materialien wie PMMA oder glasfaserverstärktem PET. Die Trennstelle liege exakt an der vorgesehenen Stelle, bei seitlich angespritzten Formteilen direkt am Rand, bei mittig angespritzten zylindrischen Formteilen konzentrisch in der Mitte. Alle möglichen qualitätsmindernden Fehlerquellen durch menschliches Eingreifen sind ausgeschlossen.
Andy Walter, geschäftsführender Gesellschafter von i-mold: "Zur Qualität gibt es beim Spritzgießen keine Alternative. Mit dem Gate Cutter ausgerüstete Werkzeuge geben Verarbeitern noch mehr Sicherheit, dass sie diese Anforderungen erfüllen - absolut reproduzierbar, rund um die Uhr. Und wo niemand mehr mit dem Messer arbeiten muss, kann sich auch niemand mehr damit verletzen."
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