Bei Kindern gehören allergene Duftstoffe zu den Hauptursachen für Kontaktdermatitis, schildern Dr. Ines Masuck, Dr. Christoph Hutzler und Prof. Dr. Dr. Andreas Luch vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin in ihrem Beitrag im Journal „Analytical Methods“ [1]. Die überarbeitete europäische Richtlinie zu Spielzeugsicherheit 2009/48/ EG [2] verbiete daher 55 Duftbestandteile, erlaubt jedoch bis zu 100 µg des Duftstoffes pro Gramm Material, wenn dies unter guten Produktionsbedingungen technisch unvermeidbar ist, berichten die BfR-Wissenschaftler.
Zu den verbotenen beziehungsweise nur begrenzt einsetzbaren aromaaktiven Verbindungen zählen zum Beispiel D-Limonen, Linalool, Benzylalkohol, Citronellol, Methylheptincarbonat, Geraniol, Citral, Hydroxycitronellal, Cinnamal, Anisylalkohol, Cinnamylalkohol, Eugenol, Isomethylionon , Isoeugenol, Lilial, Amylcinnamal, Farnesol, Lyral, Amylcinnamylalkohol, Hexylcinnamaldehyd, Benzylbenzoat, Benzylsalicylat, Benzylcinnamat und Cumarin. Auf der Verpackung einen Hinweis zu finden, ob dieser oder jener Stoff als Additiv Einsatz fand, sollte man nicht gefasst sein. Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Es gilt die Regel: Holzauge sei wachsam. Mancher Hersteller, der sich nicht einer Qualitätsnorm unterordnet, neigt mitunter dazu, Produkte auch mit Verbotenem aufzupeppen.
Qualitätskontrollen wichtig für die Überwachung potenzieller Allergene
Es liegt im Interesse gerade der kleinen Verbraucher, das Risikopotenzial von Spielzeug zu überprüfen und zu bewerten – nicht nur, ob sich Kleinteile ablösen und verschluckt werden können oder durch chemische Zusätze die Gefahr einer Vergiftung besteht, sondern auch, ob ein allergologisches Potenzial besteht. Entscheidend sind hierfür Migrations- und Emissionsstudien, die im Fall von Duftstoffallergenen im Rahmen von Emissionskammermessungen durchgeführt werden. Da es sich bei Duftstoffen um natürlicherweise leicht-, mittel- oder schwerflüchtige Verbindungen handelt, neudeutsch als volatile organic compounds beziehungsweise semi-volatile organic compounds (VOC/SVOC) bezeichnet, bietet sich zudem die Gaschromatographie mit massenspektrometrischer Detektion (GC/MS) als Analyseninstrument der Wahl an, um rasch einen Überblick über verdächtige Produkte zu erhalten, die letztlich, einmal als allergen und gesundheitsbeeinträchtigend identifiziert, der Messkammeruntersuchung zugeführt und vorschriftsmäßig untersucht werden können.