Ästhetik, Haltbarkeit, Stabilität und vielfältige Möglichkeiten zur Oberflächengestaltung: für die Möbel- und speziell die Stuhlindustrie gibt es viele Gründe, warum sie immer häufiger Kunststoff als Werkstoff ihrer Wahl entdeckt. Zur K 2013 präsentiert die BASF nun ein Portfolio aus vier speziellen Typen des technischen Kunststoffs "Ultramid", die sich Ultramid SI nennen (SI: surface improved). Sie zielen als "Möbel-Ultramid" auf die Bedürfnisse der Möbelbranche ab. Dabei vereinen sie laut BASF die für Polyamide typischen technischen Eigenschaften mit einer besonders wertigen Oberflächenanmutung und erfüllen so die Anforderungen der Designer und Entwickler von Einrichtungsgegenständen. Eines der ersten Serienprodukte aus der neuen Ultramid SI-Reihe ist der Bürodrehstuhl MOVYis3, den die BASF zusammen mit dem Möbelhersteller Interstuhl entwickelt hat.
Komplettiertes Produktsortiment
Je nach Problemstellung kann ein Hersteller nun zwischen vier Ultramid SI-Typen wählen. Dazu wurden neben dem mit 20 Prozent Glasfasern verstärkten und oberflächenoptimierten Ultramid B3EG4 SI zwei weitere Varianten entwickelt: Ultramid B3EG6 SI mit 30 Prozent und Ultramid B3EG10 SI mit 50 Prozent Glasfaserverstärkung. Dazu kommt als vierter Vertreter Ultramid B3U40G4 SI. Hier handelt es sich um eine flammgeschützte Version, da die Anforderungen an Stühle gerade im Bereich öffentlicher Bestuhlung, wie zum Beispiel in Flughafenhallen, besonders hoch sind. Allen vier Ultramid SI-Typen ist neben der hohen Oberflächengüte eine Funktionsorientierung gemein. So steht das hochgefüllte Ultramid B3EG10 SI für die Verbindung von sehr hoher Belastbarkeit und Steifigkeit mit ästhetischen Oberflächen.
Umfassende Kenntnisse rund um den Flammschutz
In der werkeigenen akkreditierten brandschutztechnischen Prüfstelle der BASF können kundenspezifische Flammschutz-Prüfungen durchgeführt werden. Zu den Standardprüfungen für Stühle zählen unter anderem zwei der Realität nachempfundene Tests: das Entzünden eines Papierknäuels auf der Sitzschale und das Entzünden eines "Crib 5", eines kaminförmigen Gebildes aus 20 normierten Holzstäbchen, das auf die Sitzschale gestellt, mit 1,5 Kubikzentimeter Propanol getränkt und dann entzündet wird. Diese Tests gelten als bestanden, wenn offene Flammen spätestens nach zehn Minuten erloschen und versteckte Branderscheinungen wie Glimmen oder Rauchentwicklung nach spätestens 60 Minuten beendet sind. Sitzschalen aus dem flammgeschützten Ultramid B3U40G4 SI schneiden den Angaben zufolge bei diesen Prüfungen sehr gut ab. Helle Einfärbungen seien möglich, da das Produkt ohne roten Phosphor auskommt. Durch den Verzicht auf Halogene sei zudem die Rauchgasdichte sehr niedrig.
Gemeinsames Möbeldesign in der designfabrik
Die BASF unterstützt die Möbelindustrie bei der Produktentwicklung oder Werkstoffsubstitution. So können sich Designer bei der Gestaltung neuer Produkte auf der Service-Plattform "designfabrik" beraten lassen. Das Team aus Ingenieuren und Designern hilft bei Fragen zu kunststoffgerechter Auslegung, geeigneten Verarbeitungsverfahren und Werkzeugen, Oberflächen sowie Form und Funktion. Auch die Farbgebung stellt einen wichtigen Aspekt dar. Alle vier Ultramid SI-Typen sind werkseitig zunächst in ungefärbter Version und in einem brillanten Schwarz erhältlich. Mit Unterstützung der BASF Color Solutions GmbH in Köln stehen darüber hinaus bei Bedarf auf das Material abgestimmte Masterbatches für die Einfärbung zur Verfügung. Im direkten Zusammenhang mit der Farbgebung steht auch die UV-Beständigkeit, die an die Kundenanforderungen angepasst werden kann.
Produktentwicklung mit BASF-eigener Simulation
Zahlreiche Entwicklungsprojekte mit Kunden zeigen laut BASF immer wieder auch den Bedarf an Auslegungsexpertise für Sitzmöbel und deren Komponenten aus Kunststoff. Das gelte für die Verarbeitung des Materials ebenso wie für die Gestalt des Bauteils. Um gemeinsam mit dem Kunden das optimale Design zu bestimmen, kann das Simulationswerkzeug "Ultrasim" der BASF für Schwindungs- und Verzugsanalysen zum Einsatz kommen. Auch das Bauteilverhalten lasse sich mit Ultrasim simulieren. Beispielsweise könnten die BASF-Experten so das Deformationsverhalten sowie Steifigkeit und Festigkeit des Endproduktes untersuchen.
Weitere Informationen: www.basf.com, www.ultramid.de, www.ultrasim.net
K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf, Halle 05, Stand C21/D21
Weitere News im plasticker