Bayer Materialscience: Erstes Panoramadach aus Polycarbonat für elektrohydraulisches Cabriolet-Dach
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21.10.2011
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Bayer Materialscience: Erstes Panoramadach aus Polycarbonat für elektrohydraulisches Cabriolet-Dach
Es soll ein unvergleichliches Gefühl offenen Fahrens ermöglichen: das vollelektrisch in den Kofferraum versenkbare Variodach, das den neuen Mercedes SLK in weniger als 20 Sekunden in ein Cabriolet verwandelt. Damit das modular aufgebaute Dachsystem auch in geschlossenem Zustand einen freien Blick nach draußen gewährt, wird es in einer Ausstattungsvariante mit einem transparenten Panorama-Dachelement von Webasto angeboten. Hergestellt werde diese Leichtbaukomponente aus dem Polycarbonat Makrolon® AG 2677.
"Es ist das erste Mal, dass für ein elektrohydraulisches Hardtop-Dach dieser Art ein transparentes Polycarbonat Verwendung findet. Der Einsatz unseres für die Automobilverscheibung maßgeschneiderten Werkstoffs setzt Maßstäbe in puncto Gewichtseinsparung, Komfort, Oberflächenqualität und Wärmeschutz", erläutert Dr. Sven Gestermann, Key Account Manager im Automotive Glazing Team von Bayer MaterialScience. Die Basisversion des SLK sei mit einem nicht-transparenten, in Wagenfarbe lackierten Dachpanel ausgerüstet. Es bestehe ebenfalls aus einem High Performance-Thermoplasten von Bayer MaterialScience - und zwar aus dem Polycarbonat-Acrylnitril-Butadien-Styrol-Blend (PC+ABS) Bayblend® T85 XF.
Hohe optische Qualität, 40 Prozent Gewichtsersparnis Das transparente Panorama-Dachelement wird von Webasto im Zwei-Komponenten-Spritzpräge-Verfahren im Kunststoff-Kompetenzzentrum in Schierling hergestellt. Im ersten Schritt entsteht dabei die transparente Außenoberfläche aus Polycarbonat mit einer Wandstärke im Durchsichtbereich von 5,5 mm. Im zweiten Schritt wird dann der innenliegende Schwarzrand aus entsprechend eingefärbtem Bayblend® T95 MF hinterspritzt. Das mineralverstärkte PC+ABS-Blend wurde für diesen Prozess maßgeschneidert und in seinen Eigenschaften präzise auf das Makrolon® AG 2677 abgestimmt. Deshalb lasse sich das 1063 x 727 Quadratmillimeter große Dachelement mit äußerst geringen inneren Spannungen verzugsarm in engen Toleranzen herstellen. "Dies ist mit ein Grund für die exzellente optische Qualität des Verscheibungsbauteils, das wegen der geringen Höhe des SLK direkt ins Auge fällt und den Gesamteindruck vom Fahrzeug mitprägt", erläutert Dr. Jörg Löffler, der als Vice President Product Group Efficiency Technologies bei Webasto für die Innovationstechnologien und somit die Entwicklung des Polycarbonat-Dachelements verantwortlich ist.
Ein weiterer Vorteil sei das geringe Gewicht des Bauteils. Detlef Penczek, Projektleiter bei der Daimler AG: "Gegenüber einer vergleichbaren Lösung aus Glas ist das Polycarbonat-Dachelement um rund vier Kilogramm und damit rund 40 Prozent leichter, was den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen des SLK senkt. Außerdem verbessert sich der Fahrkomfort, weil der Fahrzeugschwerpunkt tiefer liegt."
Das Dachelement ist mit einem speziellen IR-absorbierenden Grauton dunkel eingefärbt. Fahrer und Beifahrer haben einen freien, unverfälschten Panoramablick, werden aber von der Sonne nicht geblendet. Auf ein Beschattungssystem wie etwa ein Innenrollo konnte deshalb verzichtet werden, was mehr Kopffreiheit für die Insassen bedeutet. "Die für diese Anwendung entwickelte Farbe für Makrolon® AG 2677 vermindert deutlich den Wärmeeintrag in das Fahrzeuginnere und ist dabei so effektiv wie entsprechende IR-Farben für Glas. Die Lichttransmission und die direkte Energietransmission betragen jeweils ungefähr nur sechs Prozent", so Gestermann. Der Autoinnenraum heizt sich daher im Sonnenschein nicht so stark auf - und die gefühlte Strahlungswärme des Sonnenlichts wird wirksam unterdrückt.
Das Panorama-Dachelement aus Polycarbonat ist mit einem Polysiloxan-Hardcoat von der Momentive Performance Materials GmbH, Leverkusen, beschichtet. "Bei der Herstellung dieses Bauteils setzen wir erstmals das optimierte Primersystem SHP 470 FT2050 auf einem Polycarbonat-Verscheibungsbauteil in der Serienproduktion ein, neben dem bereits etablierten Decklack AS 4700. Die resultierende Beschichtung verleiht dem Dachelement die exzellente Witterungsbeständigkeit", erklärt Dr. Jörg Löffler von Webasto.