Borealis, ein führender Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Basischemikalien und Kunststoffe, verbuchte 2011 einen Nettogewinn von EUR 507 Millionen im Vergleich zu EUR 333 Millionen im Jahr 2010, teilt Borealis mit. Das Unternehmen erwirtschaftete demnach eine Kapitalrendite (ROCE) von 13 % im Vergleich zu 10 % im Jahr 2010. Die Nettoverschuldung stieg bis Ende Dezember 2011 um MEUR 84 an, die Verschuldungsquote verbesserte sich jedoch auf 35 %, was die starke finanzielle Position von Borealis widerspiegelt.
Geschäftssparte Polyolefine 2011 mit geringeren Gewinnen als 2010
2011 war von hoher Volatilität geprägt: Die Wirtschaftslage besserte sich im ersten Halbjahr, verschlechterte sich jedoch in der zweiten Jahreshälfte, was unter anderem auf die ungelöste Staatsschuldenkrise zurückgeführt wird. Diese veränderte Grundstimmung des Marktes hatte gravierende Auswirkungen auf die europäische Polyolefinindustrie und bewirkte einen erheblichen Margenverfall. Daher verzeichnete die Geschäftssparte Polyolefine 2011 geringere Gewinne als 2010. Das Basischemikaliengeschäft wurde von der veränderten Marktstimmung weniger beeinträchtigt und konnte seine Gewinne im Vergleich zu 2010 aufgrund guter Margen und der Umsetzung von Commercial Excellence steigern.
Borouge, Borealis' Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), trug durch die laufende Erweiterung seiner Produktion im Rahmen der Borouge 2-Expansion ebenfalls maßgeblich zu Borealis' positivem Jahresergebnis bei.
Borouge übertrifft Erwartungen
Borealis' Joint Venture im Nahen Osten und Asien, Borouge, erzielte im Jahr 2011 hervorragende Ergebnisse. Das Borouge 2-Expansionsprojekt, ein hochkomplexes Unterfangen mit Beteiligung von über 23.000 Subunternehmern, konnte in Rekordzeit abgeschlossen und vollständig in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus wurden im Laufe des Jahres die letzten Aufträge für das Borouge 3-Expansionsprojekt in Abu Dhabi vergeben. Diese Multimilliarden-Dollar-Investition stützt die Wachstumspläne von Borouge und Borealis, indem die jährliche Produktionskapazität von Borouge auf 4,5 Millionen Tonnen Polyolefine gesteigert wird. Die Borouge 3-Expansion soll bis Ende 2013 fertiggestellt und bis Mitte 2014 voll betriebsfähig sein.
Value Creation through Innovation im Mittelpunkt der Aktivitäten
Im Jahr 2011 präsentierte Borealis sein erstes Polypropylenprodukt (PP) für einteilige, quetschbare Kosmetiktuben, Borsoft SL600MO. Das Material für den Kosmetiksektor wurde als Teil einer nachhaltigen Verpackungslösung namens CLUBE® eingeführt: eine einteilige, quetschbare Tube mit integriertem In-Mould-Label (IML), das den Materialverbrauch um bis zu 40 % senken kann. Das Unternehmen brachte zudem Bormed HE9601-PH auf den Markt, ein hochdichtes Polyethylen (HDPE) für den medizinischen Bereich, das Verarbeitern Produktivitätssteigerungen ermöglichen kann, ohne dabei die Verpackungsperformance zu beeinträchtigen. Im September erhielt Borealis den Frost & Sullivan Europe Product Leadership Award für den Hochspannungsgleichstrom-Kabelisolationsmarkt. Dieser Award ist eine prestigeträchtige Auszeichnung der Leistungen des Unternehmens auf diesem Sektor, den Borealis durch Borealis Superclean LE4253, seinen vernetzten, polyethylenbasierten (XLPE) Isolationswerkstoff, wesentlich geprägt hat.
Weitere Investitionen in zukünftiges Wachstum
Im Jahr 2011 feierte Borealis den Spatenstich zu seiner neuen semikommerziellen Katalysatoranlage in Linz, Österreich. Mit dieser Investition verstärkt Borealis seine Forschungsressourcen in den Bereichen Katalysatorentwicklung und Polyolefinproduktion und setzt damit einen weiteren Meilenstein im Rahmen seiner globalen Wachstumsstrategie. Außerdem stellte Borealis sein EUR 7,8 Millionen-Projekt zur Umrüstung einer Naphtha-Kaverne auf Butan am Standort Stenungsund, Schweden, fertig, wodurch Wettbewerbsfähigkeit und Rohstoffflexibilität wesentlich verbessert werden konnten.
Das Basischemikaliengeschäft von Borealis spielt weiterhin eine Schlüsselrolle in der langfristigen Unternehmensstrategie, weshalb Borealis diese Sparte mit großem Engagement weiterentwickelt. Im November unterbreitete Borealis ein Übernahmeangebot für den französischen Düngemittelhersteller PEC-Rhin und schloss die Transaktion am 31. Januar 2012 erfolgreich ab. Mit dieser Firmenübernahme ergänzt Borealis sein bestehendes Düngemittelgeschäft und will so seine Position in Mittel- und Osteuropa weiter stärken.
Verpflichtung zu Corporate Social Responsibility (CSR)
Auch im Jahr 2011 setzte Borealis auf seine CSR-Leitinitiative "Water for the WorldTM", ein Gemeinschaftsprogramm mit Borouge zur Förderung von Partnerschaften, Lösungen, Fachwissen und Know-how zur Bewältigung globaler Wasserprobleme. Borealis testete den European Water Stewardship (EWS)-Standard für Unternehmen der Branche und nahm bei der World Water Week in Stockholm eine aktive Rolle ein. Neben der Water for the World-Initiative fördert Borealis zudem Projekte in Europa, Asien und im Nahen Osten durch den Borealis Social Fund, in den jedes Jahr ein Teil des Unternehmensgewinns fließt. 2011 wurden die Emirates National School, die Zayed Higher Organisation for Humanitarian Care und die Emirates Foundation for Philanthrophy mit Zuwendungen bedacht. Die Emirates Foundation for Philantrophy wird diese Spende zur Unterstützung zweier Umweltforschungsprojekte im Zusammenhang mit Wasser-Nachhaltigkeitsinitiativen in den Vereinigten Arabischen Emiraten verwenden. In Europa hat Borealis langfristige Vereinbarungen mit der Johannes Kepler Universität in Linz und der TGM (Schule der Technik) in Wien getroffen, um Stipendien für junge, talentierte Menschen bereitzustellen, denen die nötigen finanziellen Mittel fehlen, um eine Ausbildung im Bereich der Kunststofftechnik zu absolvieren.