Die japanische Sumitomo Chemical reduziert an seinem Standort in Singapur die Kapazitäten zur Produktion von Methylmethacrylat (MMA) und Polymethylmethacrylat (PMMA).
In einer Pressemitteilung kündigt der Konzern bis Ende September die Stilllegung von zwei der insgesamt drei MMA/PMMA-Anlagen auf Jurong Island im Südwesten von Singapur an. Damit werden an diesem Standort die Kapazitäten zur Produktion von MMA-Monomer von bislang 223.000 Tonnen auf 53.000 Tonnen und von PMMA von 150.000 Tonnen auf 50.000 Tonnen im Jahr sinken. Mit weiteren Produktionsstandorten in Japan und Saudi-Arabien verfügt Sumitomo Chemical dann insgesamt noch über Kapazitäten für jährlich 233.000 Tonnen MMA-Monomer und 100.000 Tonnen PMMA.
Der Aussendung zufolge zeichnet sich am PMMA-Markt nach einer längeren Schwächephase zwar eine Erholung ab, doch rechnet Sumitomo Chemical auch mittel- und langfristig bei universell einsetzbaren PMMA-Materialien mit Absatzschwierigkeiten. Nach dem Kapazitätsabbau in Singapur werde sich der Konzern daher vor allem auf Spezialprodukte und PMMA-Materialien mit hoher Wertschöpfung konzentrieren.
Neben der Optimierung des Produktportfolios setzen die Japaner zudem auf die weitere Entwicklung neuer Technologien zur Verringerung der Umweltbelastungen. Dazu hat der Konzern bereits Ende 2022 eine Pilotanlage für das chemische PMMA-Recycling am japanischen Standort Ehime in Betrieb genommen (siehe auch plasticker-News vom 20.01.2023). Zudem wurde Mitte dieses Jahres mit der US-amerikanischen Lummus Technology eine Kooperation zur weltweiten Vermarktung der rPMMA-Technologie vereinbart (siehe auch plasticker-News vom 03.06.2024).
Sumitomo Chemical ist Teil des japanischen Industriekonglomerats Sumitomo und berichtet für das am 31. März zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2023/24 einen operativen Verlust von 489 Mrd. JPY (3,07 Mrd. Euro) und einen Nettoverlust von 312 Mrd. JPY (1,96 Mrd. Euro) aus konsolidierten Umsätzen in Höhe von 2.447 Mrd. JPY (15,36 Mrd. Euro). Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzzuwachs auf 2.670 Mrd. JPY (16,76 Mrd. Euro) und einem Nettogewinn von etwa 20 Mrd. JPY (126 Mio. Euro).
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