Der brasilianische Bundesstaat Rio de Janeiro will ein wichtiges Zentrum der Kunststoffindustrie des Landes werden. Wie Julio Bueno, Staatssekretär für wirtschaftliche Entwicklung, bekannt gab, wurde hierzu ein Programm aufgelegt, das unter anderem neue Unternehmen für eine Ansiedlung in dem Bundesstaat gewinnen und Anreize für Investitionen schaffen soll. Der Bundesstaat Rio de Janeiro habe feststellen müssen, dass in den letzten Jahren Produktionskapazitäten in den benachbarten Bundesstaat São Paulo verlagert worden seien, weshalb man eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit für notwendig halte. Rio de Janeiro sei derzeit der viertgrößte Produzent von Ethanol in Brasilien und komme auf Platz sieben, was den Verbrauch von Kunststoffen betreffe.
"Wir haben einen expandierenden Endverbrauchermarkt und verfügen über Rohstoffe. Jetzt müssen wir die Produktionskette ausbauen", erklärte Bueno.
Zu den Maßnahmen gehört eine Reduzierung der brasilianischen Warenumlaufsteuer (ICMS) im Bundestaat Rio de Janeiro für Kunststofferzeugnisse von 6% auf 4% sowie für den Verkauf von Kunststoffen von 19% auf 12%. Weiter will die Entwicklungsagentur des Bundesstaats günstige Unternehmenskredite für den Ausbau von Kapazitäten und die Beschaffung neuer Anlagen vergeben.
Größtes Projekt im Bundesstaat Rio de Janeiro ist derzeit der Bau eines Werks in Comperj, in dem nach der Fertigstellung 2016 pro Jahr rund 4,6 Mio. t Ethan, Polypropylen und Polyethylen erzeugt werden sollen. Hinter dem Projekt steht das Petrochemieunternehmen Petrobras, das auch an dem Kunststoffkonzern Braskem beteiligt ist.
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