Der verantwortungsbewusste Umgang mit endlichen Ressourcen und deren restriktiver Verbrauch sind einerseits eine breite gesellschaftliche Forderung, andererseits oft auch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Dazu zählt ein sparsamer Einsatz von Material, also auch der Kunststoffe. Eine werkstoffgerechte und fertigungsgerechte Gestaltung des Zielprodukts ist oft der erste Schritt, um eine Produktion effizient auslegen zu können.
Auch die Reduzierung des Energieverbrauchs an den Kunststoffmaschinen ist weit vorangekommen. Trotzdem finden die Hersteller der großen Verarbeitungsmaschinen, vor allem der Spritzgießmaschinen und Pressen, Extruder und Blasformmaschinen, immer wieder Potenzial zur Verringerung des Ressourceneinsatzes. Sie arbeiten sich immer enger an die physikalischen Grenzen heran und minimieren den Energieaufwand, der zum Aufschmelzen des Granulats hinausgeht. Der Standard Euromap 60 zur Ermittlung des Energieverbrauchs von Maschinen bringt dem Verarbeiter hier bereits Transparenz. Wo ein erheblicher Energieeinsatz unvermeidbar ist, haben die Maschinenhersteller Komponenten entwickelt, welche die Energie z.B. aus Bremsvorgängen an Maschinenbewegungen zurückgewinnen und für andere Antriebsaufgaben zwischenspeichern. In Verbindung mit der Betriebstechnik sind Einrichtungen zur Wärmerückgewinnung zumindest bei der Erstausstattung neuer Werke Standard und in vielen Bestandsbetrieben als Nachrüstlösung etabliert.
Inzwischen haben die Hersteller von Maschinen und Geräten anerkannt, dass eine höhere Materialeffizienz und Verfügbarkeit für Verarbeiter oft einen größeren Effekt auf die Wirtschaftlichkeit hat als ein paar Prozentpunkte weniger Energieverbrauch. Auch wenn die Kommunikation bisweilen vom reduzierten Energieaufwand beherrscht wird, sind praktische Lösungen zur Rüstzeitreduzierung zurzeit besonders gefragt: Schnellspannsysteme, Schnellwechselsysteme, Adapterlösungen und solche Systeme, die automatisch das gerade montierte Werkzeug erkennen. Sie alle können die Verfügbarkeit steigern und gleichzeitig die 3 Produktion flexibilisieren. Dies gilt gleichermaßen für das Kunststoff- wie das Kautschukspritzgießen, denn auch die Hersteller von Gummimaschinen haben zuletzt die Auftragswechselflexibilität ihres Equipments verbessert, den Automatisationsgrad erhöht und mehr Transparenz in die Verarbeitungsprozesse gebracht. Wie beim Thermoplastspritzgießen die Heißkanaltechnik, so trägt beim Elastomerspritzgießen immer öfter die Kaltkanaltechnik zu einer materialsparenden Produktion bei.