wdk über die deutsche Kautschukindustrie 2015/2016
Trotz Umsatzsteigerung nicht sorgenfrei
Eine über das ganze Jahr hinweg stabile Geschäftslage brachte im Jahr 2015 ein Umsatzwachstum für die deutsche Kautschukindustrie von 2,2 % auf 11,56 Mrd. €. Das zweite Halbjahr zeigte sich dabei etwas dynamischer – insbesondere im Exportgeschäft.
Die Reifenhersteller verzeichneten zwar Umsatz- und Absatzzuwächse, das Reifenersatzgeschäft blieb aber im langjährigen Vergleich schwach. Die Hersteller von Technischen Elastomer-Erzeugnissen (TEE) profitierten von anziehenden Auslandsgeschäften.
Daraus und kombiniert mit einer robusten Nachfrage des starken Handelspartners USA ergab sich ein Plus beim Exportumsatz der Branche. Der Auslandsumsatz erhöhte sich um 2,7 % auf 3,60 Mrd. €
Der Inlandsumsatz stieg um 1,9 % auf 7,97 Mrd. €. Ausschlaggebend waren gestiegene Reifenabsätze sowohl an die Fahrzeugindustrie als auch an den Endverbraucher.
Die ausländischen Standorte der deutschen Kautschukverarbeiter haben 2015 an Bedeutung gewonnen. Trotz höherer Absatzmöglichkeiten sank die inländische Produktion um 0,6 %. Ausschlaggebend war eine Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Das führte auch zu einer fortgesetzten Investitionszurückhaltung.
Nach Jahren des Beschäftigungsaufbaus fiel der Saldo von Neueinstellungen und Entlassungen von Mitarbeitern erstmals wieder negativ aus. Mit 75.300 Mitarbeitern zum Jahresende 2015 schrumpfte die Beschäftigtenzahl in der Branche um 0,7 %.
Im 1. Quartal 2016 sank der Umsatz der deutschen Kautschukindustrie um knapp 2 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Trotz eines im Vorjahresvergleich starken Februars konnten die Umsatzrückgänge im Januar und insbesondere im März nicht ausgeglichen werden.
Die Frühindikatoren der Branche weisen für den weiteren Jahresverlauf auf eine moderate Aufwärtsbewegung hin. Im Gesamtjahr 2016 ist für die deutsche Kautschukindustrie ein Umsatzplus von etwa 1 % zu erwarten.