Die K 2013 in Düsseldorf war nicht nur Schauplatz innovativer Technologien, sondern auch Treffpunkt von Berufsschullehrern, die den Branchennachwuchs ausbilden. Während des diesjährigen Berufschullehrertags stand die Lehrerfortbildung im Vordergrund. Hierzu sollten unter anderen Beispiele aufgezeigt werden, wie die Fortbildungsmöglichkeiten zukünftig an die Innovations- und Wachstumsgeschwindigkeit herangeführt werden können.
In seinem Eröffnungsvortrag zeigte Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbands Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. und im GKV verantwortlich für den Bereich Bildungspolitik und Berufsbildung, die aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche und die Lage bei der Ausbildung auf. Er betonte dabei, dass sich die Kunststoffbranche ein Auseinanderklaffen von Wachstum und Ausbildung auf die Dauer nicht leisten könne. Denn trotz solidem Wachstum sinke die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Daher müsse die Attraktivität, Perspektiven und Bekanntheit von Branche und Berufe deutlich stärker herausgearbeitet werden, um das Interesse von Schulabgängern weiter zu wecken.
Margret Reymers vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellte den aus sieben Fachrichtungen bestehenden neugeordneten Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik vor. Bereits Anfang 2014 wird für diesen Berufszweig eine umfangreiche, rund 300 Seiten umfassende Umsetzungshilfe mit vielen praktischen Tipps für die ausbildenden Unternehmen zur Verfügung stehen.
Mit dem Werkstoffprüfer Fachrichtung Kunststofftechnik steht der Kunststoffbranche ein neuer Ausbildungsberuf zur Nachwuchsqualifizierung zur Verfügung. Dr. Rainer Dahlmann, Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen, ging in seiner Präsentation auf die Inhalte des neuen Berufs ein und unterstrich, dass damit eine wichtige Ausbildungslücke geschlossen werden kann.
Im Hinblick auf die ständig zunehmende Innovationskraft und Schnelllebigkeit ist es aus Sicht des GKV dringend notwendig, der Lehrerfortbildung mehr Bedeutung beizumessen und neue Wege zu beschreiten. Ein Beispiel für eine gemeinsame internationale Lehrerfortbildung stellten Claudia Romer von der Staatlichen Berufsschule Wasserburg in Deutschland und Alfred Riha von der Berufsschule Steyr in Österreich vor. Die Fortbildungsmaßnahme zielte darauf ab, die Fachkompetenz der Lehrer zu erweitern, neue Qualitätsprofile kennenzulernen, grenzüberschreitende Fort- und Weiterbildungskonzepte zu organisieren und aufzubauen sowie Zukunftsthemen frühzeitig zu identifizieren. Weiterhin schlugen beide Referenten vor, die Zusammenarbeit auch über die Grenzen von Deutschland und Österreich hinaus auszubauen. Diese Maßnahme sei ein gelungenes Beispiel, das Schule machen dürfe.
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