Im russischen Markt für Kunststoffe und Kautschuk verzeichnet der Veranstalter der Interplastica 2012 bereits einen deutlichen Aufschwung. Die Entwicklung wichtiger Abnehmerbranchen, allen voran des Verpackungssektors, führe zu einer wachsenden Nachfrage nach Kunststoff- und Gummierzeugnissen. Auch die Bauindustrie habe sich wieder belebt, weniger durch große Neubauprojekte, aber durch umfangreiche landesweite Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, für die z.B. Isolierungsmaterial, Rohre, Fensterprofile etc. benötigt werden. In den vergangenen Jahren seien zahlreiche kleine und mittelständische Firmen entstanden, die nicht zuletzt dank staatlicher Unterstützung in den Ausbau bestehender Kapazitäten und den Aufbau neuer Anlagen investierten, was zu sehr positiven Perspektiven für den Absatz von Rohstoffen und Kunststoff- und Gummimaschinen führe.
550 Aussteller aus 28 Ländern - 20.000 Besucher
Die Interplastica 2012, Internationale Fachausstellung Kunststoffe & Kautschuk, profitierte demnach vom Aufschwung der Branche in Russland. Neue Projekte mit bereits bekannten Geschäftspartnern und viel versprechende neue Kontakte sorgten demnach für Zufriedenheit bei den 550 Ausstellern aus 28 Ländern. Rund 20.000 Fachleute aus ganz Russland und den Nachbarstaaten kamen vom 24. bis 27. Januar ins Moskauer Messegelände SAO Expocentr in Krasnaja Presnja, um sich über Innovationen aus den Bereichen Maschinenbau, Rohstoffherstellung und -verarbeitung zu informieren und die gleichzeitig stattfindende UPAKOVKA/UPAK ITALIA, Fachmesse für Verpackungsmaschinen, Verpackungsproduktion und Packmittel, zu besuchen. Damit sei das Ergebnis der Vorveranstaltung erneut erreicht worden (siehe auch plasticker-News vom 11.2.2011).
"Gerade für die internationalen Aussteller der Interplastica zahlt sich nun aus, dass sie auch in Krisenzeiten Präsenz gezeigt und den Kontakt zu ihren russischen Partnern aufrecht erhalten haben", bilanziert Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf. "Nun, da die Geschäfte wieder deutlich an Fahrt gewinnen, profitieren sie vom günstigen Investitionsklima, ihre Auftragsbücher sind gut gefüllt. Die Fachbesucher nutzen hier auf der Interplastica die einmalige Gelegenheit, die Neuentwicklungen des Weltmarktes kennenzulernen und gleich vor Ort mit den Anbietern zu verhandeln."
Insbesondere für die deutschen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen hat sich den weiteren Angaben zufolge im vergangenen Jahr der Aufschwung der russischen Industrie ausgezahlt. Ihre Exportlieferungen nach Russland beliefen sich demnach in den ersten elf Monaten 2011 auf 169 Mio. Euro und lagen damit um 62 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Deutschland bleibt auf Platz 1 der wichtigsten Lieferländer für die Kunststoff- und Kautschukverarbeiter in Russland, im Jahr 2010 betrug sein Anteil 31,1 Prozent am Gesamtexport, gefolgt von Italien mit 13,3 Prozent und China mit 12,5 Prozent.
Weiter gute Perspektiven
Bernd Nötel vom Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, sieht auch für die kommenden Jahre gute Perspektiven für den Maschinenabsatz: "In Russland will man den eigenen Anteil an der Wertschöpfungskette deutlich ausweiten. Daher setzt man nicht mehr allein auf den Export von Rohstoffen, wie z.B. Öl, sondern investiert auch in die Weiterverarbeitung. Davon profitiert die heimische Kunststoffherstellung und auch -verarbeitung. Moderne Maschinen sind unabdingbar, um im Wettbewerb bestehen zu können, es besteht nach wie vor großer Ersatz- und Modernisierungsbedarf. Deutsche Anlagen werden aufgrund ihrer hochwertigen Qualität und modernster Technik sehr geschätzt, deutsch-russische Geschäftsbeziehungen haben oft lange Bestand. Dazu gehört auch, dass den Abnehmern umfangreiche Schulungsmaßnahmen und Services angeboten werden."
Italien mit drittgrößtem Austellerkontingent
Neben Russland und Deutschland stellte Italien traditionell das größte Austellerkontingent. Mario Maggiani vom italienischen Maschinenbauverband Assocomaplast bestätigt wie sein deutscher Kollege die Bedeutung des russischen Marktes für die Anbieter von Kunststoff- und Gummimaschinen. "Die Signale sind äußerst positiv, auch wenn die Erholung in Russland zögernder verläuft als in den übrigen BRIC-Staaten. Noch haben wir bei den Exporten nach Russland das Vorkrisenniveau nicht wieder erreicht, doch die Nachfrage hat stark angezogen und wir sind sehr zuversichtlich, dass die kommenden Monate erfreulich verlaufen werden. Insbesondere der Verpackungssektor sorgt für gute Geschäfte, aber auch im Baubereich sind verstärkte Aktivitäten zu bemerken, vor allem durch Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. Unsere Unternehmen haben Vertrauen in den russischen Markt."
Die Interplastica 2012 wurde bereits zum 15. Mal von der Messe Düsseldorf und ihrer Tochtergesellschaft Messe Düsseldorf Moskau OOO veranstaltet.
Die nächste Interplastica in der russischen Hauptstadt wird vom 29. Januar bis 1. Februar 2013 stattfinden, erneut parallel zur UPAKOVKA/UPAK ITALIA.
Weitere Informationen: www.interplastica.de
Interplastica 2013, 29.01.-01.02.2013, Moskau