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01.06.2011

Kautschuk

Als Naturkautschuk oder Kautschuk bezeichnet man elastische Polymere, die auf Pflanzenprodukten wie vor allem Milchsaft (Latex) basieren. Latex wird hauptsächlich für die Herstellung von Gummi durch Vulkanisierung verwendet. Die wichtigste Quelle ist mit einem Anteil von rund 90 Prozent der Kautschukbaum. Um Kautschuk zu gewinnen, wird in die Rinde des Kautschukbaumes ein schräger Einschnitt vorgenommen und der Baum wird angezapft. Aus diesem Einschnitt fließt der Latex in ein darunter angebrachtes Gefäß. Im Schnitt wird so ein Kautschukbaum dann etwa 165 Mal im Jahr gezapft.

Die ältesten bekannten Gegenstände aus Kautschuk stammen aus der Zeit um 1600 v. Chr. Schon zu dieser Zeit nutzten indigene Völker Mittelamerikas Kautschuk zur Herstellung von Vollgummi-Bällen, Schläuchen, Gefäßen oder aber als wasserabweisende Beschichtung für Stoff. Bis dann aus einem so wertvollen Rohstoff Kautschuk ein vielseitig einsetzbarer moderner Werkstoff namens Gummi werden sollte, vergingen noch etliche Jahre. Im Jahre 1839 entdeckten Goodyear und Hancock unabhängig voneinander ein Verfahren, namentlich die Vulkanisation, aus Kautschuk, unter Zugabe von Schwefel, einen Werkstoff herzustellen, der bei Kälte nicht spröde und bei Hitze nicht weich wurde. Der Gummi – und damit sozusagen das Herzstück des Reifens- war geboren.

Zu den wichtigsten Produzentenstaaten von Naturkautschuk zählen heute Thailand, Indonesien und Malaysia. Sie haben den einstigen Kautschukbaronen aus Nord- und Südamerika, die zeitweise zu erheblichem Reichtum gelangten und ihrer Verschwendungssucht frönten, schon seit langem den Rang abgelaufen.

Heute werden ungefähr 60 Prozent des weltweiten Bedarfs an Kautschuk durch petrochemisch hergestellte synthetische Kautschuke gedeckt. In Anbetracht der schwindenden Ölvorkommnisse könnte die nachwachsende Variante aber bald wieder vorne liegen.