Wer sich für längere Zeit ins Gebirge aufmacht, führt Gepäck mit sich, zumindest das Lebensnotwendige: Essen, Trinken, Wechselkleidung, Schlafsack, Isoliermatte, Zelt. Nicht am langen Arm, sondern im Rucksack. Auch hier spielen Polymermaterialien eine (ge)wichtige Rolle: Sie sorgen dafür, dass der Rucksack leicht und robust allen Widrigkeiten trotzt und das Gepäck trocken bleibt. Zahlreiche Bänder, Schnallen und Schlaufen aus Kunststoff sorgen für den notwendigen Tragekomfort und die Möglichkeit zu expandieren, sprich: Eispickel und Seile zu befestigen.
Apropos: Früher wurden fürs Bergsteigen vor allem Hanf- oder Flachsseile verwendet, um Seilschaften zu sichern. Nachteil des natürlichen Materials war seine mangelnde Robustheit. Bei Regen sog es sich voll, wurde schwer und ließ sich schlecht handhaben, sobald das Wasser bei Minusgraden gefror. Keine Seltenheit, wenn eines dieser Hanf- oder Flachsseile unter Belastung riss; stürzte ein Bergsteiger, war es mitunter um ihn geschehen. Heute sorgen Seile und Körpergeschirr aus Polyamid für Sicherheit am Berg. Kunststoffseile sind robuster, sprich: scheuerfester, lassen sich besser verknoten, saugen nur wenig Wasser auf und machen selbst bei Minusgraden keine Probleme – all das bei deutlich geringerem Durchmesser und Gewicht. Ein gutes Gefühl.
Wenn sich nach einem schwerem Aufstieg am Berg der Tag zum Ende neigt, freut der Bergsteiger sich über eine Unterkunft, die inmitten von Eis und Schnee für Behaglichkeit sorgt. Etwa ein geräumiges Tunnelzelt, das sich schnell aufbauen lässt und über einen hinreichend großen Innenbereich verfügt, etwa für eine kleine Seilschaft von drei Personen. Funktionalität steht beim Zeltmaterial im Vordergrund: Das Außenzelt besteht aus wasserabweisendem, das Innenzelt aus atmungsaktivem Nylon. Die Bodenwanne ist ebenfalls aus Nylon gefertigt, jedoch versehen mit einer Beschichtung aus wasserfestem und schmutzabweisendem Polyurethan. Wenn der Untergrund einigermaßen eben, die Isomatte aus geschäumten Polyurethan, beschichtet mit Polyamid, ausgebreitet ist, man dann in seinen Mumienschlafsack, gefüllt mit einer Gänsedaunen-Nylon-Mischung schlüpft, ist ganz gewiss, dass auch bei minus 18 Grad in heimeliger Atmosphäre ein jeder in erholsamen Schlaf findet.