Es gibt Verbindungen, denen möchte der Mensch seinen Segen nicht mehr geben. Am 17. Mai 2004 unterzeichneten mehr als 150 Länder die Stockholmer Konvention mit dem Ziel, unter dem Akronym POP bekannt gewordene langlebige organische Schadstoffe (Persistent Organic Pollutants) aus der Welt zu schaffen. Keine leichte Aufgabe, nachdem man sie als vermeintliche Heilsbringer tonnenweise rund um den Erdball ausgebracht hat und es da und dort noch heute fortsetzt. Zu den POPs gehören bislang zwölf chemische Verbindungen beziehungsweise Verbindungsklassen, darunter neun vor allem chlorierte Pestizide, die zu den Industriechemikalien zählenden polychlorierten Biphenyle und zwei Gruppen unerwünschter Nebenprodukte, namentlich polychlorierte Dibenzofurane und Dibenzodioxin. Ihrer fatalen Wirkung auf Mensch und Umwelt wegen werden die POPs auch als das „Dreckige Dutzend“ bezeichnet. Klingt wie der Titel eines schlechten Spielfilms, hat aber mit Fiktion nichts zu tun. Die bittere Wahrheit ist: POPs „reichern sich im Fettgewebe an, greifen in den Hormonhaushalt ein, können Krebs und Fehlbildungen verursachen und das Immunsystem schädigen“, heißt es in einer Broschüre der Pestizid-Aktion-Netzwerk e.V. (www.pan-germany.org/download/pops-konvention-dt. pdf). Betroffen sind vor allem die Lebewesen am Ende der Nahrungskette, allen voran der Mensch. Guido Deußing