Zwecks noch effizienterer Wärmedämmung erforscht das Netzwerk Innovative Dämmtechniken, angeschlossen der in Kiel ansässigen Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (www.arge-sh.de), u. a. den Einsatz von Vakuumdämmplatten, auch Vakuum-Isolations-Paneele (VIPs) genannt. Mit VIPs lassen sich Wärmeleitfähigkeiten zwischen 0,003 und 0,008 W/mK erzielen. Das bedeutet: Eine nur 20 Millimeter starke Vakuumdämmplatte ersetzt eine zehnmal so dicke Styroporplatte. Vom Aufbau erinnert die VIP an eine Thermoskanne: gasdichte Hülle, Vakuum und Stützkern. Als Stützmaterial eignen sich beispielsweise offenporige Kunststoffschäume (Lambda-Wert: 0,008 W/mK); als Hüllmaterial werden standardmäßig mit Aluminium bedampfte Kunststofffolien verwendet. Der verbesserte Dämmeffekt geht in erster Linie auf das Konto des Vakuums; bricht es zusammen, weil die Hülle beschädigt wurde, steigt die Wärmeleitfähigkeit drastisch an, d. h. die VIP büßt ihren Nutzen nahezu vollständig ein.
Auch außer Haus lassen uns Kunststoffe im Winter nicht im Stich: Der Kälte trotzt Thermobekleidung aus synthetischen Textilfasern, allen voran Polyester. Das Material vereist nicht, ist wind- und wasserdicht. Und es hält den Körper ebenso warm wie trocken, denn es leitet Schweiß und Kondensationfeuchtigkeit weiter, sodass beides verdunsten kann. Auch Polyacryl und Polyamid (Nylon) finden in Kälteschutzkleidung Verwendung.
Speziell Regenanzüge, Handschuhe oder Stiefel sind nicht selten mit Polyvinylchlorid (PVC) beschichtet. Strapazierfähigkeit und Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen sind unübertroffen – weder Säuren noch Temperaturen bis zu minus 50 Grad Celsius können ihm etwas anhaben. Im kommenden Jahr wird PVC bereits 100 Jahre alt: 1912 gelang Fritz Klatte (1880-1934), Chemiker bei Griesheim Elektron, später Hoechst AG, die Polymerisation von Vinylchlorid (C2H3Cl). Die Entwicklung eines verkaufsfähigen Produkts scheiterte allerdings, Griesheim Elektron gab Klattes Patente anno 1926 auf. Im Sterbejahr des Erfinders gelang der BASF dann die Herstellung von PVC, das sich nicht mehr zersetzt. Nach 1945 wurde PVC zum meistproduzierten Kunststoff der Welt und trat seinen Siegeszug als Fensterrahmen, Bodenbelag und – nicht zuletzt – als Schallplatte an.