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17.10.2013

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Pallmann: Neue Doppelwalzenmühle "Karakal" zum Recycling von Kautschukabfall für die Gewinnung von Feinpulvern

Die neue Doppelwalzenmühle "Karakal" von Pallmann ermöglicht laut Hersteller das energieeffiziente Recycling von vulkanisiertem Gummiabfall für die Gewinnung von feinsten Pulvern zur direkten Wiederverwendung in der Kautschukverarbeitung. Pallmann stellt die neue Maschine auf der K 2013 vor. Ein wesentliches Merkmal der Karakal sei ihre Fähigkeit, den Kautschuk während des Zermahlens zu Pulver zu entvulkanisieren, sodass es anstelle von ganz neuem Material verwendet werden könne.

Die Karakal ist ein Doppelwalzenmahlwerk, das speziell für das Recycling von Abfällen aus der Produktion technischer Bestandteile sowie Abfällen aus der Runderneuerung von LKW-Reifen konzipiert wurde. Die Maschine nimmt Materialien an, die auf eine Partikelgröße von 4 mm oder weniger vorgemahlen wurden und die kontinuierlich durch einen 10-Fach Schneckendosierer in die Maschine eingespeist werden. Pallmann hat Anträge auf mehrere Patente über die in diese Ausrüstung integrierte Technik gestellt.

"In der kautschukverarbeitenden Industrie entstehen recht große Mengen an Abfall, und wir wollten ein kosteneffizientes Verfahren entwickeln, durch welches diese Abfälle wiederaufbereitet und in die Produktion zurückgeführt werden können," so Rolf Gren, Senior Executive VP der Pallmann-Gruppe. "Dazu muss das Material zu einem hochfeinen Pulver mit Partikelgrößen unter 500 Mikron und einem D50 [mittleren Durchmesser] von etwa 250 Mikron, also wirklich sehr, sehr feinen Pulvern, zerkleinert werden."

Große Mengen an Kautschukabfällen von alten Reifen werden bereits heute wiederverwendet, doch meist als minderwertige Füllmaterialien im Bau und in der Konstruktion. Daneben wird ein Teil der Abfälle auch zu Kohlenschwärze, Ölen, Kraftstoffgas und anderen Rückständen pyrolisiert.

In der Vergangenheit wurde die Kryotechnik für die Gewinnung von Pulvern aus Kautschukabfall verwendet, doch durch diese Technik werden Partikel mit kubischen Formen erzeugt, welche nach Meinung von Gren für die Verarbeitung zu neuen Verbundstoffen nicht ideal sind. In jüngerer Zeit wurden herkömmliche Walzenmahlwerke eingesetzt, doch diese bilden Partikelgrößen von ca. 800 bis 1.000 Mikron, welche für die Wiederaufbereitungsvorgänge zu grob seien. Dieses Verfahren gilt außerdem als sehr energieaufwendig. "Was benötigt wird, sind kleinere Partikel mit einer rauhen Oberfläche," so Gren. "Diese können mit dem Karakal erzeugt werden, und dieses Verfahren ist weitaus energieeffizienter."

Das Verfahren des Karakal beruht auf der Reibung zur Reduzierung der Größe der Kautschukpartikel. "Bei diesem Verfahren werden die Partikel durch Scheren, nicht durch Schneiden, reduziert, und so entstehen Pulverpartikel mit rauhen Oberflächen", so Gren. Die Größe der Pulverpartikel könne präzise eingestellt werden.

Die Maschine hat zwei Hauptwalzen mit einem Durchmesser von jeweils 400 mm und einer Länge von 1.000 mm. Beide sind an ihrer Oberfläche mit Mikro-Zacken versehen. Die Geschwindigkeit der Walzen und ihre Rotationsrichtung werden über Antriebe mit variablen Frequenzen gesteuert. Der Abstand zwischen den Walzen kann bis auf eine Präzision von 0,1 mm eingestellt werden. Die Walzen sind durch eine Montage, bestehend aus Federn und einem Hydraulikzylinder, vorgespannt.

Die Temperatur, bei der der Prozess läuft, ist ebenfalls steuerbar. "Bei den hohen Temperaturen, welche in dem Karakal-Prozess erreicht werden können, entsteht auch ein gewisser Grad der Entvulkanisierung", so Gren. "Dieses ist für unsere Branche von großem Vorteil, denn dies bedeutet, dass die verarbeitenden Maschinen das Pulver annehmen können und es anstelle von frischem Kautschuk direkt in die Originalmischanlage zurückgeführt werden kann." Wenn das Pulver gemahlen ist, wird es durch Prozessluft abgekühlt.

Von weitem sieht die Maschine aus wie ein konventionelles Doppelwalzenmahlwerk, doch bei genauerem Hinsehen wird man die Mikro-Zacken an den Oberflächen der Walzen feststellen. Diese sind in Segmente unterteilt und die Oberflächensegmente können abgenommen werden, sodass die Zacken vom Benutzer neu geschärft werden können. So müssen die Walzen zu diesem Zwecke nicht an den Hersteller zurückgeschickt werden. Damit ist die Maschine weniger kostenaufwendig in der Wartung.

Auf Wunsch können auch unter jeder der beiden großen Hauptwalzen zwei zusätzliche kleinere Walzen zum Reinigen der Hauptwalzen installiert werden.

Der Name der Maschine, Karakal, wurde von Pallmann nach dem Namen der Wildkatze (dem Karakal, auch als Wüstenluchs bekannt) gewählt, denn dieser hat sehr starke Zähne.

Weitere Informationen: www.pallmann.eu

K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf, Halle 9, Stand A22

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