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Plastikbälle schützen Trinkwasser vor dem Verdunsten

Not macht erfinderisch. Damit die Trinkwasserqualität nicht beeinträchtigt wird und um einen Verlusten von Millionen Litern Wasser durch Verdunsten zu minieren, setzt die Stadt Las Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien auf die Schutzwirkung Tausender Plastikbälle.

Sie sind pechschwarz, messen etwa zehn Zentimeter im Durchmesser und sind mit Wasser gefüllt. Hergestellt wurden die Plastikbälle für kleines Geld, der Stückpreis liegt bei 0,36 US-Dollar, aus hochdichtem, handelsüblichem Polyethylen (PE), dem Ruß zugesetzt wurden, um es zu schwärzen – daher die Bezeichnung Schattenball – sowie weitere Additive, um sie widerstandsfähig gegen ultraviolettes (UV) Sonnenlicht zu machen, dessen Energie sie aufnehmen und speichern.

Tausende der Bälle schwimmen auf den Wasseroberfläche der Trinkwasserreservoirs von Los Angeles. Das dortige Department of Water and Power (LADWP) hat sie dicht an dicht zu Wasser gelassen, um eigenen Angaben zufolge die Verdunstungsrate um bis zu 90 Prozent zu reduzieren und den Verlust von 300 Millionen Litern Trinkwasser pro Jahr zu verhindern, genug, um 8100 Menschen ein ganze Jahr lang zu versorgen.

Die PE-Bälle halten Vögel und Wildtiere vom Wasser fern und verhindern so den Eintrag von Fäkalien sowie von Staub und anderen Kontaminationen. Wie ein Schutzschirm reguliert die Haut aus Plastikbällen die Erwärmung des Wassers durch das Sonnenlicht. Diese Maßnahme beeinflusst nicht allein den Verdunstungsprozess. Dadurch, dass der Anstieg der Wassertemperatur im Rahmen gehalten wird, wird ein Aufblühen von Algen verhindert, was sich positiv auf die Qualität des Trinkwassers auswirkt.

Zudem limitiert die Gesamtheit der schwarzen Bälle auf der Wasseroberfläche Wechselwirkungen halogenierter Verbindungen im Wasser, namentlich von Bromid und Chlor, die natürlicherweise im Grundwasser vorkommen (Bromid) beziehungsweise dem Wasser zu Desinfektionszwecken zugesetzt werden (Chlor), die unter Einfluss von energiereicher Sonnenstrahlung zu krebserregenden Verbindungen (Bromat) zu reagieren. GD

Quelle

Plastics Today