Müll im Meer ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die gemeinschaftliche Anstrengungen erfordert. Die Kunststoffindustrie bringt daher regelmäßig wichtige Interessensvertreter zusammen, um über Lösungen für weniger Einträge von Kunststoffabfällen in die Gewässer zu diskutieren. Auch PolyTalk 2016 stand ganz im Zeichen des Meeresschutzes. Für zwei Tage vom 16. bis 17. März diskutierten hochrangige nationale und europäische Politiker, NGO-Vertreter, Wissenschaftler und die Kunststoffindustrie in Brüssel regionale und globale Maßnahmen gegen Marine Litter.Noch immer werden Abfälle viel zu oft achtlos entsorgt, was der Umwelt schadet und der Wirtschaft wertvolle Ressourcen entzieht. Auch für die Kunststoffindustrie ist jedes Stück Kunststoffmüll, das in den Ozeanen landet, eines zu viel. Beim diesjährigen PolyTalk mit dem Titel "Zero Plastics to the Ocean" wurde daher intensiv über die Ursachen von Marine Litter gesprochen: Unachtsames Verbraucherverhalten und unzureichende Abfallmanagementsysteme gelten dabei als Haupteintragsquellen für landbasierten Meeresmüll.
Marianne Wenning, Direktorin im Umweltressort der Europäischen Kommission, verwies in der Debatte an Tag 1 auf das "Circular-Economy"-Paket der EU, mit dem eine europaweit bessere Verwertung von Wertstoffen am Nutzungsende angegangen werden soll. Noch immer klaffen hier gewaltige Unterschiede innerhalb der Union. Doch auch regionale Projekte und Anstrengungen standen im Fokus, so die Recykling Rejs aus Polen und zahlreiche Strandsäuberungsaktionen in mediterranen Ländern. Exemplarisch erwähnte Bart Tommelein, föderaler Staatssekretär für die Nordsee in Belgien, wie wichtig solche lokalen Initiativen sind, um Bürger auch und gerade in ihrer Freizeit für das Problem von unsachgemäß entsorgtem Müll in der Umwelt zu sensibilisieren.
Pünktlich zu PolyTalk wurde die Website
www.marinelittersolutions.org aktualisiert. Hier finden sich zahlreiche Projekte und Initiativen, die sich für den Meeresschutz einsetzen und auch auf der Konferenz vorgestellt wurden sowie Informationen zum Engagement der Kunststoffindustrie bei diesem Thema insgesamt.Ein Kongressreport wird in Kürze auf
www.polytalk.eu veröffentlicht.