Um ein medizinisches Implantat herzustellen, braucht es Materialien, deren mechanische Eigenschaften annährend vergleichbar sind mit jenen biologischen Geweben, in denen sie eingesetzt werden sollen, um Entzündungen oder Nekrosen zu verhindern. Eine Anzahl von Geweben, einschließlich der Haut, der Darmwand und des Herzmuskels, haben die Besonderheit, weich zu sein, wenn sie gestreckt werden. Bis jetzt war es unmöglich, dieses Verhalten mit synthetischen Materialien zu reproduzieren.
Die Forscher haben versucht, dies mit einem einzigartigen Polymerwerkstoff zu erreichen. Bei diesem Kunststoff handelt es sich um ein sogenanntes Blockcopolymer bestehend aus drei unterschiedliche Monomeren. Sie synthetisierten ein physikalisch vernetztes Elastomer, das aus einem zentralen Block besteht, auf den Seitenketten (wie eine Flaschenbürste) aufgepfropft sind und an deren Ende sich lineare Anschlussblöcken befinden. Wie die Wissenschaftler herausgefunden haben, besitzt das Material bei sorgfältiger Auswahl der strukturellen Polymerparameter die gleiche Dehnungseigenschaft wie ein biologisches Gewebe, in diesem Fall wie Schweinehaut. Obendrein sei es biokompatibel, da es keine Zusätze, etwa Lösungsmittel, enthält und auch in Gegenwart von biologischen Flüssigkeiten stabil bleibt.