Anhand eines Models der Bronchialäste, entwickelt unter Zuhilfenahme bildgebender Verfahren, ging es darum, einen Prozess zu finden, der es erlaubte, hinreichend schnell, effizient und präzise wenige Zentimeter lange, rohrartige Stützschienen aus Polycaprolacton herzustellen. In allen Punkten erwies sich der 3D-Druck als besonders geeignet – auch zur Herstellung eines maßstabsgetreuen Modells der Bronchien.
Unter einem 3D-Druck versteht man einen Fertigungsprozess des Urformens, was bedeutet, das aus einem formlosen Stoff ein fester Körper hergestellt wird, wie es etwa auch beim Gießen, Sintern oder Extrudieren der Fall ist. Der Aufbau dreidimensionaler Werkstücke im 3D-Drucker erfolgt computergestützt aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Maßen und Formen (CAD) [7].
Letzten Endes resultierten aus dem Prozess ein bis zwei Zentimeter stentartige, über die Länge hin partiell geöffnete Ringschlüsse, die operativ über die kollabierenden Bronchien gestülpt und mit ihnen vernäht werden konnten. Die Stützten schlossen sich um die Bronchien wie ein von außen anliegendes Gerüst oder Skelett und ermöglichten Kaiba eine barrierefreie Atmung und ein ordnungsgemäßes Wachstum der Atemwege.
„Es war erstaunlich“, erinnert sich Glenn Green. „Nachdem die Schiene platziert war, begann sich die Lunge tüchtig mit Luft zu füllen; wir wussten, alles wird gut.“ Und was das verwendete Material betrifft, fügt Scott Hollister hinzu: „ Es dauert etwa zwei bis drei Jahren, bis sich Luftröhre regeneriert hat und in einem gesunden Zustand gewachsen ist. Bis dahin hat sich das Polycaprolacton aufgelöst.“