01.06.2011
Wer den Film Krieg der Sterne gesehen hat, und dabei insbesondere am Ende des ersten Teils den Angriff auf den Sternenzerstörer, kann sich in etwa vorstellen, wie es ist, sich gedanklich in die Profilrille eines Reifens zu begeben. Im Steilflug geht's auf den Reifen zu, kurz vor der Oberfläche reißt man die Maschine hoch und fliegt parallel zur Oberfläche hinein in eine der zahlreichen Längsrillen. Abtauchen und Gas geben. Links und rechts erheben sich steile Gummiblöcke, sogenannte Positive, und in regelmäßigen Abständen folgen ebenso auf beiden Seiten Abzweigungen, Rillen und Einschnitte, sogenannte Negative. Je größer der Anteil an Positiven, also Gummiblöcken ist, desto größer ist auch das Aquaplaning-Risiko.
Zu viele Fugen, Rillen und Einschnitte hingegen vermindern die Laufleistung und heben den Geräuschpegel des Reifens. Das heißt im Klartext: ln den seltensten Fällen kommt es dazu, dass sich die Rillenzahl erhöht, mit Ausnahme ein Reifenstecher geht umher. Dann aber muss der Reifen sowieso gewechselt werden. Anders ist die Sachlage bei der Zahl der Positiven: Ein Reifen verliert mit den Kilometern Profil; er reibt sich sozusagen bei seiner Arbeit auf. Dadurch werden die Klötze Stück für Stück kleiner, der Unterschied zu den Einschnitten nimmt ab, und damit ihrer Leistung, Regenwasser aus der Mitte der Lauffläche nach außen zu transportieren. Deshalb muss hierauf gezielt geachtet werden.
Eine Faustregel bietet sich dafür hervorragend an: Wenn ein 50 Cent-Stück nicht mehr bis zur Hälfte im Profil verschwindet, muss ein neuer Reifen her- oder eine Rundumerneuerung ist fällig. Da von Zeit zu Zeit die Vorschriften über die Profiltiefe schon einmal überarbeitet werden, hier nur eine grobe Richtung, damit man nicht in Schwierigkeiten gerät. Winterreifen sollten mindesten zwischen 3 und 4 Millimeter Profiltiefe haben und Sommerreifen sollten ab etwa 1,6 Millimeter Profiltiefe ausgesondert werden.
Durch den Einsatz spezieller Rohstoffkombinationen für die Lauffläche hat die Reifenindustrie in den letzten Jahren den Rollwiderstand von Reifen erheblich senken können. Dabei verschlechterte sich weder die Fahrsicherheit, in erster Linie das Bremsverhalten auf nasser Straße, noch die Lebensdauer, also die Abriebbeständigkeit. Dies war ein Durchbruch.