Das wir in puncto Elektronik absehbar mit Engpässen zu kämpfen haben, steht laut Meinung führender Wissenschaftler, außer Frage. Sie kommen nicht plötzlich und mit lautem Knall daher, sondern in Schrittgeschwindigkeit – wohl beäugt von uns Menschen, die wir stets bemüht sind, Ressourcen eher zu substituieren als zu sparen. Die Frage steht im Raum, wie lange das noch möglich ist:
Heutige Telekommunikationsgeräte enthalten inzwischen allein schon rund 60 Metalle und Halbmetalle, und damit nahezu alle in Frage kommenden Elemente des PSE.
In den Rohstoffkammern der Erde herrscht kein Gleichgewicht. Von manchem Element gibt es mehr, von anderen weniger. Heute schon wissen wir, dass in wenigen Jahren die ersten „Gewürzmetalle“, sogenannte Seltene Erden, zur Neige gehen, wie Professor Gerhardt Sextl prophezeit. Für den Fall wäre es angezeit und vermutlich auch dringend notwendig, wie der Direktor des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg sagt, über Lösungen nachzudenken, wie sich rar gewordene Rohstoffe, die nun nicht mehr konzentriert in Erdlagern zu finden sind, sondern zuhauf verbaut und verteilt in Deponien oder in der Umwelt (etwa als Anhaftung von Kunststoffrückständen im Meer) zurückgewonnen werden können. Sollte dieser Fall irgendwann einmal eintreten, dürfte es sich bei dem sich heute mehr und mehr in die öffentliche Umweltdiskussion drängenden Thema „Marine Litter“ und den Rohstofflieferanten der Zukunft handeln. Zumindest aber liefert die Vorstellung, dass sämtliche Rohstoffe aufgebraucht oder verbaut sind durchaus die Basis spannender fiktionaler Literatur. Zurück in die reale Welt.
Laut Meinung von Professor Sextl liegt die Reichweite etwa von Indium (wird unter anderem für die Herstellung von Flachbildschirme und Touchscreens benötigt) bei etwa zehn Jahren, die von Silber bei rund 20 Jahren. Die natürlichen Bleireserven sind in circa 25 Jahren erschöpft, Uran steht uns vermutlich noch rund 30 Jahre zur Verfügung. Spätestens dann, ist zu hoffen, hat der Mensch eine effiziente und tragfähige Alternative zur Atomkraft gefunden. Die Zeit drängt…