Tennisprofis schätzen Kunstrasen: Spielern gewähren sie mehr Sicherheit, Platzwarten eine leichte Handhabung. Und auch im Fußball bieten Kunstrasenplatze mit Fußbodenheizung ganzjährig Kickvergnügen auf konstant hohem Niveau.
New York, September 2011. Der Himmel meinte es nicht gut mit den Spielern des US-Open-Tennisturniers. Der Regen floss wie aus Kübeln und verwandelte den Center Court in eine gefährliche Rutschbahn. Auf dem betonierten Hartplatz bildeten sich Pfützen, und ob der dauernden Unterbrechungen fanden die Spieler nicht richtig in ihr Match. Die Platzwarte hantierten verzweifelt mit der Plastikplane.
Regen kann dem Bodenbelag eines Tennisplatzes erheblich zusetzen, einem betonierten Hartplatz ebenso wie einem immergrünen Naturrasen oder komplex aufgebauten Sandplatz. Jede der genannten Bodenart besitzt wenigsten eine für Tennisspieler zu beachtende Besonderheit: Hartplätze sind bekannt für schnelle Bälle. Auf einem nach englischem Muster kurzgemähten, wohl getränkten Naturrasen springen sie enorm hoch, was Volley-Spezialisten und Netzspieler frohlocken lässt. Sandplätze wiederum, bestehend aus rotorangem Ziegelmehl, gelten als langsam, wetterfühlig, unberechenbar und pflegeintensiv. Dennoch werden sie von vielen Tennisspielern geliebt, weil sie bei ihren Paraden in die Bälle „hineinrutschen“ und so die Gelenke schonen können.
Aber wehe, wehe, wenn der Regen fällt …
Moderne Tennisbodenbeläge aus Kunstrasen lassen sich von den Naturgewalten nicht beeindrucken, gleichzeitig bieten sie den Spielern ganzjährig konsequent optimale Bedingungen. Bei den heute verfügbaren Tennis- oder Golf-Kunstrasen handelt es sich um Hightech-Produkte, konzipiert, höchsten Ansprüchen zu genügen. Wobei Kunstrasen nicht gleich Kunstrasen ist…
Werfen wir einen Blick unter die sprichwörtliche Grasnarbe: Ein Kunstrasen ist ein System, das aus einer textilen Schicht (Pol) besteht: profilierte Halme aus dem Kunststoff Polypropylen, verwoben in einer synthetischen Gewebebahn und verbunden mit einem stabilen Unterbau. Entscheidend für die Funktion des Kunstrasens ist vor allem der Füllstoff, in den die Polymerhalme eingebettet sind.
Bei dem Füllstoff handelt es sich herkömmlicherweise um Sand, der wegen seiner gleichmäßig kleinen, dichtgepackten Partikel weder das Regenwasser rasch ableitet noch langfristig eine gute Bespielbarkeit gewährleistet. Beide Parameter lassen sich positiv beeinflussen, wenn ein Füllstoff eingesetzt wird, dessen Partikelgröße variiert, etwa siliziumoxidhaltige Quarzkristalle, umgeben von einer glaskeramischen, individuell wählbaren Farbschicht. Deren Schüttung ist hoch porös und für Regenwasser optimal durchlässig. Darüber hinaus sind die Partikelkanten abgerundet: selbst unter enormsten Belastungen knicken die Kunststoffgrashalme an ihnen nicht unwiederbringlich ein, sondern finden federnd zurück in ihrer aufrechte Position – bereit, den auftreffenden Ball in passendem Winkel und mit ordentlich Effet abprallen zu lassen. Aus sportphysiologischer Sicht ein optimaler Untergrund mit einem perfekten Ballsprungverhalten.
Die Spieler haben ihre helle Freude und auch der Platzwart: Bereits kurze Zeit nach einem Regenguss ist der Kunstrasen trocken und wieder uneingeschränkt bespielbar; Abdeckfolien erübrigen sich, und statt jedes muss der Platzwart nur noch alle fünf bis zehn Jahre den Bodenbelang erneuern. Das lässt man sich gerne gefallen – an den Austragungsorten der Grand-Slam-Turniere ebenso wie im örtlichen Tennisclub gleich um die Ecke.
Apropos gleich um die Ecke: Die Kunststoff-Messe wünscht Fortuna Düsseldorf künftig viele Vergnügen auf den neuen Kunstrasenplätzen, die sich dank einer Fußboden-, genauer gesagt Rasenheizung ganzjährig optimal bespielen lassen, selbst wenn ringsumher Bodenfrost herrscht. Für die Rasenheizung wurden, das nur am Rande bemerkt, insgesamt 40.000 Meter Kunststoffrohre verlegt. Daran sieht man wieder einmal: In puncto Funktionalität und Kosteneffizienz gibt es kaum eine Alternative zu polymeren Werkstoffen. GDeußing