Das Phänomen „Marine Litter“ sowie die Suche nach Mikroplastikpartikeln im Meer macht eines deutlich: Besser wäre es, man bräuchte sich nicht erst mit dem Thema beschäftigen und die Ozeane wie auch andere Ökosysteme wären frei von jeglichem anthropogenen Rückständen. Werfen wir einen Blick auf die Gründe für „Marine Litter“:
Der Großteil der Kunststoffverschmutzung, die im Meer landen, wird durch falsch bewirtschafteten Abfall verursacht. Daneben tragen achtlos weggeworfene Verpackungen, Flaschen, Verschlüsse oder Zigarettenfilter und vieles mehr zum Problem bei. In der Vergangenheit wurden auch Granulate (Pellets) an Fluss- und Meeresküsten gefunden, die der Herstellung von Kunststofferzeugnissen dienen. Sprich: es handelt sich um ein multifaktorielles, systemisches Problem, das zu lösen, die Betätigung vieler Hebel erfordert. Damit lautet die Devise: Wenn schon Verbraucher gefordert sind, ihren Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen, ist im Umkehrschluss auch die Kunststoffindustrie gefordert, achtsam mit Rohstoffen umzugehen und Sorge zu tragen, dass kein Pellet verloren geht.
Damit sind die Anforderungen an Lösungsansätze zumindest in Teilen bekannt. Die Angelegenheit ist adressiert: Den Verlust von Granulat zu vermeiden, haben sich die europäischen Kunststofferzeuger auf die Fahne geschrieben. Zu diesem Zweck hat der Kunststofferzeugerverband „PlasticsEurope“ (
https://www.plasticseurope.org/) im Jahr 2013 das Programm „Operation Clean Sweep“ (OCS) [5] ins Leben gerufen. Es richtet sich an alle Akteure entlang der Liefer- und Wertschöpfungskette, angefangen bei der Produktion, über Transport und Lagerung, bis hin zur Compoundierung und Weiterverarbeitung. Laut PlasticsEurope haben sich bislang rund 500 europäische Unternehmen per Unterschrift dem OCS-Programm angeschlossen, das damit 98 Prozent der europäischen Kunststoffproduktion abdeckt [6].