Die in Stents verwendeten Polymere sind in der Regel nicht biologisch abbaubar, und sie enthalten Komponenten aus korrosionsbeständigem Stahl. Beides Risikofaktoren, die Komplikationen nach sich ziehen können. Quelle: istockphoto/ScienceCom
Bei der Behandlung verstopfter Herzkranzgefäße überzeugte eine neue Art von Stent, der aus biologisch abbaubarem Kunststoff und einem Kobalt-Chrom-Gemisch hergestellt wurde. Der neue Stent-Typ sei so gut wie der "Goldstandard" heißt es in einer Studie [1], die auf dem ESC Congress 2014 in spanischen Barcelona vorgestellt und in der Fachzeitschrift "The Lancet" publiziert wurde [2].
Die Vorteile der neuen Stents liegen, wie berichtet wird, in der Verwendung eines ultradünnen Kobalt-Chrom-Federbeins und biologisch abbaubarer Polymere. Diese Kombination berge nicht das Komplikationsrisiko der Kombination von Edelstahl und nicht bioabbaubarer Polymermaterialien, wie es üblicherweise heute zum Einsatz kommt.
Die zugrundeliegende (randomisierte) Studie erfolgte mit Herzpatienten in der Schweiz für die Dauer von zwölf Monaten. Ziel sei es gewesen zu zeigen, dass die neuen Stents mit biologisch abbaubaren Kunststoffen gegenüber den üblicherweise verwendeten Stents in der Praxis nicht unterlegen seien. Was zumindest punktuell der Fall gewesen zu sein scheint:
In einer Untergruppe von Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, führte der neue Stent zu besseren Ergebnissen als sie mit herkömmlichen Stents erzielt wurden. Nur 3,3 Prozent der Patienten, die mit dem neuen Stent-Typ versorgt worden seien, hätten sich bemerkenswerte Nebenwirkungen gezeigt; bei den Patienten, denen der herkömmliche Stent implantiert wurde, habe die Zahl im Verglich dazu bei 8,7 Prozent gelegen.
Dies sei noch kein Beleg dafür, dass der neue biologisch abbaubare Stent-Typ den bisher verwendeten Standard-Stents in allen Punkten überlegen sei. Um eine solche Aussage treffen zu können, bedürfe weiterer umfangreicher Untersuchungen und Experimente, meinen Fachleute. GDeußing
Weiterführende Informationen:
[1] Bericht über die Studie im Fachportal "Medical News Today"