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01.06.2011

Vulkanisation

Die ersten indigenen Nutzer des Kautschuks kannten das Verfahren der Vulkanisation nicht. Mit Hilfe von Baum- und Pflanzensäften stellten sie aus plastischem Latex ein elastisches, gummiartiges Material her. Unser heutiger Gummi musste jedoch erst noch erfunden werden: Dies gelang 1839 Goodyear und Hancock, die unabhängig voneinander ein chemisch-technisches Verfahren entwickelten, durch das der plastische Kautschuk in elastisches Gummi umgewandelt werden kann.

Zur Vulkanisation wird eine Kautschukmischung, bestehend aus Rohkautschuk, Schwefel oder schwefelspendenden Stoffen wie z. B. Dischwefeldichlorid (S2Cl2), Katalysatoren (zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit) und Füllstoffen erhitzt. Dabei werden die langkettigen Kautschukmoleküle durch Schwefelbrücken vernetzt. Hierdurch gehen die plastischen Eigenschaften des Kautschuks bzw. der Kautschukmischung verloren, der Stoff wird mittels des Verfahrens der Vulkanisation vom plastischen in einen elastischen Zustand überführt. Der bei diesem Verfahren entstehende Gummi hat gegenüber dem Ausgangsprodukt dauerelastische Eigenschaften, kehrt bei mechanischer Beanspruchung jeweils wieder in seine Ursprungslage zurück, hat eine höhere Reißfestigkeit, Dehnung und Beständigkeit gegenüber Alterung und Witterungseinflüssen.