Studentendasein, neben Familie und Beruf – geht das?
Keine einfache Aufgabe, neben Familie und Beruf die Studienbank drücken. Um diesen Schritt zu gehen, braucht es eine gehörige Portion Eigenmotivation, braucht es Arbeitgeber, die Anreize setzen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dazu bewegen können, sich auf das Abenteuer Fernstudium einzulassen; die einen Blick haben für das fachliche und berufliche Potenzial einer bewerten Mitarbeiterin, eines bewährte Mitarbeiters und zu motivieren wissen, diesen Schritt zu tun: Durch geeignete Rahmenbedingungen, die helfen, Beruf, Studium und Familie zu vereinbaren. Früher oder später beschleicht manchen Grundschüler, manche Grundschülerin ein Gefühl der Wehmut; die Zeit im Kindergarten war einfach nur schön. Jeden Tag Spielen, Spaß, Spannung und die Freiheit der Veränderung: Wer keine Lust mehr hatte zu malen, zu basten oder zu bauen, suchte sich kurzerhand eine andere Beschäftigung.
Sich weiterbilden, um den nächsten Karriereschritt zu gehen, war Simon Köhlers Vorsatz, als er sich 2005 mit seinem Realschulabschluss für den Fernlehrgang „Geprüfter Industriemeister IHK, Fachrichtung Metall mit AEVO“ bei der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) anmeldete. Es sollte nicht sein einziges Fernstudium bleiben. Auch wenn es im Lernprozess manchmal Durststrecken gab – aufgeben war für ihn nie eine Option: „Wenn ich etwas anfange, dann ziehe ich es auch durch“, schildert der heute 36jähirge, der sich selbst als wissbegierig und lernfreudig beschreibt. Die Weiterbildung per Fernstudium wurde für ihn zur Lernform der Wahl. „Ich war schon als Kind technisch interessiert und wusste bereits als Schüler, dass ich in diesem Bereich arbeiten möchte. Die berufsbegleitenden Weiterbildungen waren für mich deshalb ein logischer Schritt in meiner beruflichen Laufbahn“, sagt Köhler.
Drei Jahre nach dem Meisterabschluss an der SGD startete er an der Wilhelm Büchner Hochschule im Bachelor-Fernstudiengang „Maschinenbau (B. Eng.)“.