Gelangt Bisphenol A also in die Umwelt, was sich nur in begrenztem Umfang vermeiden lässt, kann es sich anreichern und über den Nahrungs- und Wasserkreislauf in den menschlichen und tierischen Organismus gelangen. Dort angekommen, wäre Bisphenol A in der Lage, den Hormonhaushalt zu beeinflussen – mit möglicherweise fatalen Folgen für die Gesundheit.
Wissenschaftler am Institut für chemische Forschung von Katalonien im spanischen Barcelona haben nun aber eine interessante Entdeckung gemacht. Sie sind überzeugt: Ja, man kann Bisphenol A durch eine natürliche, ungefährliche Substanz ersetzen.
Die Idee, sie konnte nur in einem der weltweit führenden Länder im Anbau von Zitrusfrüchte entstehen, sieht vor, Bisphenol A durch Limonen, das in Orangen und Zitronen enthalten ist, zu substituieren und damit nicht nur ein umweltfreundlicheres Polymer herzustellen, sondern auch eines, das – man höre und staune – über bessere thermische Eigenschaften verfügt als klassische Polycarbonate. Das haben die Wissenschaftler herausgefunden.
Allerdings stehen sie ganz am Anfang ihrer Arbeit und viele Fragen sind noch nicht geklärt. Ungeachtet dessen sehen die Experten einer schrittweisen Substitution von Bisphenol A durch Limonen, das, am Rande bemerkt, in Reaktion mit Kohlendioxid (!) zu Polycarbonat umgewandelt wird, entgegen. Die Zukunft wird es bringen: Derzeit verhandeln die Wissenschaftler mit Partner aus der Wirtschaft über eine industrielle Herstellung von Limonen-Biomaterialien. GD