Dabei geschah die entscheidende Reaktion: Nach fünf Stunden im Ofen hatten sich 89 Prozent der Salzschmelze in FDCA umgewandelt. Die Wissenschaftler haben damit einen Weg gefunden, um diesen wichtigen Bioplastik-Rohstoff auch aus harten Pflanzenabfällen wie Holzschnetzeln oder Gras zu produzieren. "Dies eröffnet einen Weg, um nichtessbare Biomasse und Kohlendioxid in einen wertvollen Chemierohstoff zu verwandeln", stellten die Forscher fest.
Das für den Prozess benötigte Kohlendioxid könnte beispielsweise aus Kraftwerks- oder Industrieabgasen gewonnen werden, was zusätzlich dazu beitragen würde, den Treibhausausstoß zu senken. Hinzu kommt, dass das aus FDCA hergestellte Bio-Plastik PEF gerade für Kunststoffflaschen noch besser geeignet ist als das bisher eingesetzte PET: "PEF isoliert besser gegen Sauerstoff, was gerade für Flaschen nützlich ist", sagt Kanan.
Noch muss zwar einiges optimiert werden, um das Verfahren auch großtechnisch lohnend zu machen, aber die Forscher sind optimistisch, einem nachhaltigen Bio-Plastik einen Schritt näher gekommen zu sein. "Wir glauben, dass unsere Chemie das bisher ungenutzte Potenzial von PEF freisetzen kann", sagt Kanan.
LiteraturAanindeeta Banerjee, Graham R. Dick, Tatsuhiko Yoshino und Matthew W. Kanan,
Carbon dioxide utilization via carbonate-promoted C–H carboxylation, Nature 531 (2016) 215-219, doi: 10.1038/nature17185