Die Idee zur innovativen 3D-Druck-Stütznetz-Fertigung kam Dr. Jens Butzke im Rahmen seiner Promotion bei Prof. Dr. Roger Weinlein am Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik. Zusammen mit vier weiteren h_da-Alumni bereitet er nun die Unternehmensgründung vor. 18 Monate haben sie hierfür Zeit und werden dabei gefördert mit 700.000 Euro im Rahmen des Programms "EXIST-Forschungstransfer". Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt hiermit herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Das Projektteam vernetzt sich aktuell mit ersten Unternehmenskunden und bereitet den Bau erster Fertigungsanlagen zum Einsatz bei Kundinnen und Kunden vor. In der anschließenden Förderphase 2 muss dann spätestens die Geschäftstätigkeit starten.
Potenzial sieht das Gründungs-Team etwa im Bereich Medizintechnik, dort für medizinische Hilfsmittel wie Orthesen oder auch für Greifsysteme im Anlagenbau. Auf Perspektive sollen auch Großdrucke möglich sein, zum Beispiel im Bauwesen oder in der Fahrzeugtechnik. Für den Förderzeitraum ist das "FLIPoQ"-Team an der h_da angestellt, dies sieht das Programm vor. Zudem stellt die h_da Büroräume am Campus Dieburg zur Verfügung. Das 3D-Druck-Start-up vernetzt sich zudem aktuell auch innerhalb der h_da. Studentinnen und Studenten unterschiedlichster Disziplinen sollen vom Projekt profitieren, eine Abschlussarbeit zum Thema schreiben oder sich als wissenschaftliche Hilfskräfte engagieren können.
"An Hochschulen entstehen unentwegt innovative Ansätze, oft gelingt aber nicht der Schritt von der wissenschaftlichen Entwicklung zur Marktreife von Produkt oder Dienstleistung", sagt Prof. Dr. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung. "Zwar unterstützen wir Gründungswillige über unser Servicezentrum Forschung und Transfer. Doch die Finanzierung vielversprechender Gründungsideen bleibt herausfordernd. Das Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer setzt genau hier an. Es ermutigt, direkt aus der Wissenschaft heraus zu gründen, belässt das Know-how an der Hochschule und stärkt den Transfer von Wissenschaft zu Unternehmen."