Wie sieht Ihr Beruf in der Praxis aus, welche Stationen absolvieren Sie?
Piechnik: Als technischer Projektleiter für Kunststoffbauteile im Automobilbereich trägt man die Verantwortung für alle technischen Aspekte bei der Entwicklung der Bauteile. Dies umfasst die Konzepterstellung und Konstruktion, die Abstimmung mit anderen Fachbereichen wie der Fertigung, dem Werkzeugmacher sowie mit der Montage. Als Berufseinsteiger liegt der Fokus zunächst im Bereich der CAD-Konstruktion und der Bewertung der technischen Umsetzbarkeit verschiedener Konzeptideen. Im nächsten Schritt erhält man die Verantwortung für eigene Projekte und betreut diese vollumfänglich.
Wie kamen Sie dazu, sich für ein Studium mit Kunststoffen zu entscheiden?
Piechnik: Im Bachelor-Studiengang Maschinenbau wurde mein Interesse im Bereich Werkstoffkunde geweckt, welches ich anschließend mit der Vorlesung "Einführung und Grundlagen der Kunststofftechnik" in diesem Bereich vertiefte. Ebenfalls begann ich zum Ende meines Bachelorstudiums als studentische Hilfskraft am Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart zu arbeiten. Während meiner Tätigkeit erhielt ich viele spannende Einblicke in verschiedene Bereiche der Kunststofftechnik, wie zum Beispiel Werkstofftechnik, Fertigungstechnik und Kunststoffprüfung. Diese Eindrücke wollte ich unbedingt vertiefen und erweitern, weshalb ich mich dazu entschloss, im Masterstudium Kunststofftechnik als Schwerpunkt bzw. Vertiefungsrichtung zu wählen.
Was würden Sie Berufsanfängerinnen und -anfängern in der Branche raten?
Piechnik: Da ich selbst noch Berufsanfänger bin, kann ich diese Frage vielleicht etwas auf meine Studienzeit erweitern. Für mich ist ein wichtiger Punkt, bereits während des Studiums möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln. In meinem Fall durch die Tätigkeit als studentische Hilfskraft, bei der ich den Arbeitsalltag am Institut kennenlernte und durch ein zusätzliches Praktikum bei der Audi AG in Neckarsulm, durch das ich spannende Einblicke in die Entwicklungsprozesse in einem Großunternehmen sammeln konnte. Auch wenn man sich während des Studiums auf spezielle Bereiche fokussiert, kann ich trotzdem raten, sich möglichst weitläufig zu bewerben. Es gibt Themen, die man in Vorlesungen nicht vermitteln kann, sondern nur in der Praxis lernt. Das ist als Berufsanfänger eine besondere Herausforderung, bietet aber auch die Möglichkeit, viele wichtige Erfahrungen zu sammeln.