Unser Image-Problem stammt vorrangig vom Plastikmüll auf den Straßen, in Parks oder in den Flüssen. Dabei ist Kunststoff eigentlich viel zu wertvoll, um achtlos weggeworfen zu werden und im schlimmsten Fall in der Natur zu landen. Wir steuern deshalb mit aller Kraft und Überzeugung dagegen: Wir wollen, dass in ganz Europa die Deponierung von Kunststoffen verboten wird und befürworten eine massive Reduzierung von Einwegplastikprodukten. Außerdem setzen wir auf bessere Sammel- und Sortiersysteme, um viel mehr Kunststoffe zu recyceln als bislang. Und wir designen unsere Produkte möglichst so, dass sie am besten nur aus einem Kunststoff bestehen und nach ihrer Nutzung wieder gut recycelt werden können. Kurz zusammengefasst: Wir setzen auf eine neue Art des Wirtschaftens, in der wir Mehrwegkunststoffe lange nutzen und anschließend wieder in den Kreislauf zurückführen.
Welchen Rat möchten Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die sich für eine Ausbildung oder ein Studium im Kunststoffbereich interessieren?
Rühl: Ich kann ausdrücklich nur dazu ermuntern, in der Kunststoff-Industrie einzusteigen. Es ist eine innovative Branche, die bei allen großen Themen der Zukunft eine wichtige Rolle spielt, sei es in der Mobilität, bei der Energieversorgung oder im Klimaschutz et cetera. Dadurch ist sie auch künftig ein sicherer Arbeitgeber. Ebenso sind die Berufe unglaublich vielfältig: vom Produkt-Designer über den Chemieingenieur bis hin zum Verfahrensmechaniker, um nur einige zu nennen. Und welche Branche kann noch von sich behaupten, von der norddeutschen Tiefebene bis zur schwäbischen Alb attraktive Arbeitsplätze anzubieten.