Im Interview mit dem K-MAG spricht Tim Welters über das Automated Lab sowie darüber, inwiefern dadurch die Mitarbeitenden entlastet, der Produktentwicklungszyklus beschleunigt und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte verkürzt werden.
Herr Welters, Sie nutzen im neuen Inspiration Center Düsseldorf (ICD) von Henkel Adhesive Technologies automatisierte Prüfmaschinen von ZwickRoell. Wie sieht deren Arbeit aus?
Tim Welters: Generell benötigen unsere Mitarbeitenden aus der Produktentwicklung große Mengen an Daten, zum Beispiel aus mechanischen Versuchen, um die Leistungsfähigkeit unserer Klebstoffe zu bewerten und zu optimieren. Hierzu führen sie verschiedene Arten von Prüfungen durch, beispielsweise Zug- und Zugscherversuche bei verschiedenen Temperaturen oder auch nach dem Durchlaufen harter Tests zur beschleunigten Alterung. Entweder stellen unsere Mitarbeitenden die Proben in ihrem Labor her und bringen sie dann ins zentrale automatisierte Labor. Oder die Proben kommen aus unserer Formulierungslinie, in der automatisiert dosiert und gemischt wird und am Ende beispielsweise Prüfkörper verklebt oder Zugproben hergestellt werden können.
Alle Parameter und Randbedingungen der Prüfung werden in unserem Labor-Informations- und Management-System von den Mitarbeitenden festgelegt und an das automatisierte Labor übertragen. Nach dem Einscannen und Einlegen der Prüfkörper in die Probenträger erfolgt der weitere Ablauf automatisch. Der Roboter greift eine Probe nach der anderen und legt sie in den Prüfaufbau ein. Die Steuerungssoftware stellt die vom Nutzer geforderten Randbedingungen ein und die Prüfung erfolgt. Dabei werden Bilder der Bruchflächen erstellt und die Ergebnisse werden schließlich in unser Labor-Informations-System zurückgeschrieben. Hier können die Mitarbeitenden aus der Produktentwicklung dann alle Ergebnisse analysieren und bewerten.