Die Forschung ist seit Mitte 2021 abgeschlossen – was sind die nächsten Schritte in diesem Projekt?
Eitzinger: Am Ende des Projektes stand ein Labordemonstrator, an dem die wesentlichen Funktionen nachgewiesen werden konnten. Gemeinsam mit unserem Projektpartner ACS Solutions GmbH aus Saarbrücken, die die Expertise im Bereich Ultraschall eingebracht haben, entwickelt Profactor die roboterbasierte Prüftechnologie derzeit weiter, um den Reifegrad zu erhöhen und sie in die industrielle Umsetzung zu bringen.
Inwiefern machen Sie mit der Technologie einen Schritt in Richtung Zukunft der Kunststoffindustrie?
Eitzinger: Moderne Produktionsmethoden, vor allem auch für Karbon- und Glasfaserverbundbauteile, eröffnen für die Konstrukteure ganz neue Möglichkeiten, Bauteile zu entwerfen. Auch das Additive Manufacturing hat das Spektrum an wirtschaftlich herstellbaren Bauteilen deutlich vergrößert. In Bereichen mit hohen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen benötigt es aber auch Prüftechnologien, so dass solche Bauteile in der Serienproduktion qualitätsgesichert hergestellt werden können. Das Projekt SonicScan hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Welches Potenzial hat Robotik Ihrer Meinung nach allgemein in der Kunststoffindustrie?
Eitzinger: Das Potential der Robotik ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Ausgehend von einfachen „pick & place“-Aufgaben, zum Beispiel beim Be- und Entladen von Spritzgussmaschinen, sind eine Reihe weiterer Anwendungen in der Entwicklung beziehungsweise am Übergang zur Industrialisierung. Dazu gehört zum Beispiel das automatische Drapieren von Faserverbundbauteilen, das Polieren von Oberflächen oder das Auftragen von Klebe- und Dichtspuren. Mittelfristig wird auch die Mensch-Roboter Kollaboration an Bedeutung gewinnen, weil sie bei einer Reihe von Aufgaben "das Beste aus zwei Welten" vereint.