Im Interview mit dem K-Mag spricht Dr. Gan Huang über die Entwicklung dieses multifunktionalen Materials, seine besonderen Eigenschaften und die potenziellen Anwendungen in der Architektur und darüber hinaus.
Herr Dr. Huang, was war die Motivation für die Entwicklung des neuen polymerbasierten Materials und welche Probleme sollte es lösen?
Dr. Gan Huang: Wir wollten mehrere Probleme angehen, die mit herkömmlichen transparenten Dächern und Wänden für Gebäude verbunden sind, z.B. Blendung, Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und Überhitzung. Diese Probleme können dazu führen, dass man sich in Innenräumen unwohl fühlt, der Energieverbrauch für die Kühlung steigt und die Produktivität sinkt. Unser Ziel war es, ein Material zu entwickeln, das nicht nur natürliches Licht in Gebäude einlässt, sondern auch Licht und Wärme auf eine Art und Weise steuert, die den Innenraumkomfort erhöht, den Energieverbrauch reduziert und das Wohlbefinden der Bewohner verbessert.
Können Sie die besonderen Eigenschaften Ihres neu entwickelten Materials erläutern?
Huang: Das sogenannte Polymer-based Micro-Photonic Multi-Functional Metamaterial (PMMM) streut 73% des einfallenden Sonnenlichts, was die Blendung reduziert und eine angenehmere Innenraumbeleuchtung ermöglicht. Das Material lässt 95% des sichtbaren Lichts durch, was höher ist als bei herkömmlichem Glas. Darüber hinaus hat das Material einen hohen Emissionsgrad (~0,98) im mittleren Infrarotbereich, wodurch es passiv Wärme abstrahlen und Gebäude kühlen kann, ohne Strom zu verbrauchen. Seine superhydrophoben Eigenschaften mit einem Kontaktwinkel von 152° helfen dabei, die Oberfläche sauber zu halten, indem sie Wasser und Staub abweisen.