Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Implementierung eines Mehrwegsystems? Wie begegnen Sie diesen?
Breker: Eine der größten Herausforderungen ist die Verhaltensänderung bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Besonders dort, wo Mehrweg nicht verpflichtend ist, müssen sie überzeugt werden, Mehrwegbecher statt Einwegbecher zu verwenden. Einwegbecher sind oft die Standardeinstellung, besonders in Cafés und Fastfood-Läden, was aus einer ökologischen Perspektive katastrophal ist. Wir sehen großes Potenzial für Mehrweg als nachhaltigere und qualitativ hochwertigere Lösung, wie es auch beim Vytal-Pepsi-Cup der Fall ist.
Bei Events stellen wir fest, dass Veranstalter zunehmend ausschließlich Mehrweggeschirr verwenden, was die Verhaltensänderung bei den Konsumentinnen und Konsumenten erleichtert. Wer auf der Veranstaltung etwas essen oder trinken will, tut dies dann zwangsläufig aus einer Mehrwegverpackung und spart wertvolle Ressourcen ein.
Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Mehrweg-Wertschöpfungskette insgesamt – von Ausgabe bis Rücknahme – zu verbessern?
Breker: Wir betrachten die Wertschöpfungskette von Mehrweg umfassender, beginnend beim Hersteller und dem Rohmaterial bis hin zum Recycling der Behältnisse am Lebensende. Durch die individuelle Verfolgbarkeit bieten wir großen Mehrwert für alle Beteiligten. Wir arbeiten eng mit Herstellern zusammen und haben ein Modell entwickelt, bei dem wir Behältnisse pro Nutzung bezahlen. Dies macht das Geschäftsmodell der Hersteller zukunftsfähig und wirtschaftlich attraktiver. Veranstalter und Spülzentren profitieren von einer nie dagewesenen Transparenz über den Verbleib und die Nutzung der Behältnisse und sparen wertvolle manuelle Arbeit z.B. fürs Zählen.