Sie haben eben auch schon Ihren K3® r100-Becher erwähnt. Welche Merkmale des Bechers fördern seine Rezyklierbarkeit? Wie läuft der Recyclingprozess ab?
Wasserbauer: Karton-Kunststoff-Kombination sind in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigebeispiel: Abgesehen davon, dass der Kunststoffeinsatz dank des Kartonwickels auf ein Minimum reduziert werden kann, ergibt der unbedruckte – meist weiße oder transparente – Kunststoffbecher hochwertiges Recyclingmaterial. Karton und Kunststoff lassen sich leicht durch Konsumentinnen und Konsumenten voneinander trennen und fachgerecht entsorgen. Für den Fall, dass die Konsumentinnen und Konsumenten diesen Schritt nicht gehen, haben wir den K3® r100 entwickelt. Dabei handelt es sich um den ersten Karton-Kunststoff-Becher, bei dem sich Karton und Kunststoff eigenständig voneinander trennen. Das passiert durch mechanischen Druck und Reibungskräfte im Rahmen des Abfallsammelprozesses: Der Müll aus der Wertstofftonne wird im Müllauto zusammengepresst, dadurch löst sich der Wickel von selbst vom Becher. In der Sortieranlage können beide Bestandteile dann den jeweiligen Sortierströmen zugeordnet und weiterverarbeitet werden.
Inwiefern unterscheidet sich dieser Ansatz von anderen Kunststoffprodukten auf dem Markt?
Wasserbauer: Karton-Kunststoff-Kombinationen sind seit ihrer Erfindung vor über 40 Jahren – im Hause Greiner Packaging – eine Erfolgsgeschichte. Keine andere Art der Verpackung punktet durch so viele Nachhaltigkeits- und gleichzeitig Designaspekte. Die Funktion des sich-selbst-Trennens setzt neue Maßstäbe in puncto Recyclingfähigkeit für Karton-Kunststoff-Kombinationen.
Wie sehen Ihre zukünftigen Vorhaben bezüglich der Förderung einer nachhaltigeren Kunststoffverpackungsbranche aus?
Wasserbauer: Wir tun einerseits unternehmensintern alles, was wir können, um unsere Verpackungen nach den Kriterien Reduce – Reuse – Recycle zu gestalten. Aber auch außerhalb unserer vier Wände sind wir in intensivem Austausch mit Playern der gesamten Wertschöpfungskette – von Lieferanten, über Recycler, politische Entscheidungsträger, NGOs bis hin zu unseren Kunden natürlich. Zudem haben wir mittlerweile ein eigenes Recyclingwerk, um Recyclingmaterialien auch selbst zur Verfügung stellen zu können. Wir sind überzeugt davon, dass eine echte Kreislaufwirtschaft nur durch ein Zusammenspiel aller beteiligten Akteure möglich sein kann.