Klein-Wiele: Die Besucherinnen und Besucher können sich die Ausstellung aus mehreren Blickwinkeln erschließen. Ein Thema ist die Entwicklung von Kunststoffprodukten in verschiedenen Funktions- beziehungsweise Anwendungsbereichen im Alltag, wie zum Beispiel im Bereich der Küchenutensilien, Fernseher, Radiogeräte oder bei Sitzmöbeln. Welche Formen haben die Designerinnen und Designer für ein Produkt im Laufe der Zeit entwickelt? Im Stuhldesign beispielsweise ist die Produktion von hinterbeinlosen Sitzmöbeln von großem Interesse. Für die Herstellung bietet sich leicht formbarer Kunststoff geradezu an. Ein bekanntes, zur Designikone avanciertes Beispiel, ist der Panton-Stuhl.
Ein weiterer Blickwinkel ergibt sich aufgrund der Vielfalt von Kunststoff, die sich in unterschiedlichen Eigenschaften äußert. Nicht alle Kunststoffe sind für alle Anwendungen geeignet. Aus Phenol-Formaldehyd-Harz, auch bekannt unter dem Markennamen Bakelit, wurden früher nicht nur Radios und elektrische Schalter, sondern auch Trinkbecher und Butterbrotdosen hergestellt, die aber nach einiger Zeit einen unangenehmen Beigeschmack produzierten – das Material war nicht lebensmitteltauglich. Daher musste auf alternative Kunststoffe wie Polyethylen zurückgegriffen werden. Interessant ist hier das Aufkommen unterschiedlicher Farbgestaltungen wie bei der Tupperware, die zugleich Gebrauchsgegenstand und Designobjekt ist.