"Die Glasfaser wurde zwischenzeitlich zu Unrecht negativ beurteilt, nachdem in manchen Winkeln der Welt zum Teil illegal und ohne Schutz für die Belegschaft unter katastrophalen Bedingungen produziert wurde", spielt Andreas Gesswein, CEO von Genesis Display, ebenfalls Deutschland, auf die Nachhaltigkeits-Diskussion an, die auch in dieser Branche intensiv und angesichts der komplexen Thematik nicht immer mit eindeutigen Ergebnissen geführt wird. Genesis Display hat Materialien und Prozesse zusammen mit dem Fraunhofer Institut auf den Prüfstand gestellt. "Dabei hat sich letztlich bestätigt, dass die Glasfaser, wenn sie ordnungsgemäß verarbeitet wird, für uns im Zusammenspiel mit Bioharz noch immer die beste Verbindung ist." Dr. Josef Moch verweist darauf, "dass Fiberglas zudem inzwischen vollkommen recycelbar ist, indem man es schreddert und das Granulat zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks in der Zementherstellung einsetzt".
Nichtsdestotrotz arbeitet auch Moch-Figuren "an einer Verminderung des Materialeinsatzes durch die Verwendung qualitativ höherwertiger Harze mit mehr Elastizität. Diese ermöglichen geringere Wandstärken". Genesis Display produziert seine Figuren heute mit fast 50 Prozent Bioharz-Anteil. Andreas Gesswein macht aufmerksam: "Wir haben als weltweit erster Hersteller in Zusammenarbeit mit DuPont Tate & Lyle BioProducts ein Bioharz aus Maispflanzenresten eingesetzt, die nicht für (Tier-)Nahrung geeignet sind." Auch mit Naturfasern wie Kokos, Hanf, Baumwolle, Sisal, Bambus und Flachs wurde bereits getestet und produziert. "Positive Ergebnisse als Glasfaser-Alternative haben wir insbesondere mit Viskosefasern sowie recycelten Polyesterfasern erzielt." Standard bei Hans Boodt Mannequins aus den Niederlanden ist mittlerweile ein Bio Composit aus 53 Prozent Bioharz und 12 Prozent Fiberglas. Teils wird der Fiberglas-Anteil auch hier durch Jute und Co. ersetzt.