Spezieller Betonzusatzstoff made in Costa Rica

Das Center for Regenerative Design and Collaboration (CRDC) in Costa Rica hat sich zum Ziel gesetzt, Kunststoffabfälle in eine wertvolle Ressource für die Bauindustrie zu verwandeln.

Donald Thomson, Gründer und Vorsitzende des Center for Regenerative Design and Collaboration (CRDC), ist ein 62-jähriger, in Kanada geborener Bauunternehmer und autodidaktischer Designer, der vor mehr als 30 Jahren mit seiner Frau Terry-Lee nach Costa Rica auswanderte. Seit Jahrzehnten bemüht er sich nicht nur um die Verbesserung der Umwelt in seinem Land, sondern auch um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in ganz Lateinamerika.

Diese Bemühungen haben zu einem patentierten Verfahren geführt, bei dem alle Arten von weggeworfenen und oft verschmutzten Kunststoffen (Harze Nr. 1-7) aus Industrie-, Kommunal- und Umweltabfällen in ein Polymer umgewandelt werden, das dem Beton zugesetzt werden kann, um ihn stärker und leichter zu machen und bessere Isolierwerte zu erzielen. Das daraus resultierende Material nennen sie Resin8™, das laut Thomson "das einzige Material aus Kunststoffabfällen ist, das die Leistung von strukturellen Betonprodukten verbessert und von der Bauindustrie akzeptiert wird."

Betonanwendungen, bei denen Resin8 verwendet wird, übertreffen die ASTM-Normen, die den internationalen Maßstab für die Leistungsfähigkeit von Materialien darstellen. Resin8 wurde getestet, um eine Erhöhung der Druckfestigkeit, Flexibilität, Feuerbeständigkeit, Wärmebeständigkeit und akustischen Eigenschaften nachzuweisen. Es kann in strukturellen und nicht-strukturellen Betonanwendungen und in "Ortbeton" verwendet werden.

Thomson bezeichnet Resin8 als "optisch unbedenkliches, leichtes Öko-Aggregat", dessen einzigartige thermische Eigenschaften es zu einem wirksamen Produkt zur Gebäudedämmung machen. Dies trägt zur Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden bei, verbessert die Klimaresilienz und unterstützt im Laufe der Zeit durch kumulierte Energieeinsparungen die Netto-Null-Ziele. Das Material weist nach seiner Verwendung in Beton keine Auslaugung, keinen Abrieb und keine Freisetzung von Mikroplastik auf und ist am Ende der Lebensdauer des Betons vollständig kreisförmig. Es kann zerkleinert und wiederverwendet werden und hat einen geringen Energieaufwand bei der Herstellung.

CRDC zerkleinert die Kunststoffabfälle und sortiert sie je nach Schüttdichte. Dieser Kunststoff wird dann in einer wasserlosen Phase "vorkonditioniert", um Gerüche zu eliminieren. Diese vorkonditionierte Mischung wird in einer erhitzten Extrusionsphase geschmolzen, wodurch ein inertes Hybrid-Mineral-Polymer entsteht. Das lose Harz8 wird dann in der Größe, Form und Körnung granuliert, die für Standardbetonmischungen erforderlich ist. Der daraus resultierende leichte synthetische Zuschlagstoff lässt sich leicht mit Beton vermischen und verbessert viele seiner physikalischen Eigenschaften.

Eine andere Möglichkeit, Gebäude aus Kunststoffabfällen zu errichten, findet in Indonesien Anwendung: Block Solutions kombiniert gemischtes recyceltes Polypropylen (PP) und andere Kunststoffe mit Holzfasernebenprodukten, um einen Biokomposit herzustellen. Dieses Material wird dann im Spritzgussverfahren zu großen Lego-ähnlichen Blöcken verarbeitet, die sich zusammenstecken lassen.

Die laufenden Bemühungen von Thomson haben nun die Aufmerksamkeit der gemeinnützigen Alliance to End Plastic Waste (AEPW) mit Sitz in Washington, D.C., auf sich gezogen, die sich kürzlich bereit erklärt hat, die Bemühungen von CRDC zu unterstützen. Mit Hilfe eines zinsgünstigen Darlehens der AEPW in Höhe von mehreren Millionen Dollar werden Thomson und sein Team eine neue, 14.000 Quadratmeter große Anlage in York, Pennsylvania, bauen, in der das patentierte Verfahren von CRDC eingesetzt wird. Gleichzeitig wird ein Teil des Geldes auch dafür verwendet, dass CRDC die Produktion von Resin8 in seiner Pilotanlage in San José, Costa Rica, auf die volle Produktionsmenge hochfahren kann. Das Unternehmen betreibt auch eine Pilotanlage in Kapstadt (Südafrika).

Mit den zusätzlichen Mitteln wird CRDC in der Lage sein, die Leistung der Anlage in Costa Rica von einer halben Tonne pro Tag auf 4,5 Tonnen pro Stunde zu steigern, so Thomson. Thomson geht davon aus, dass CRDC an beiden Standorten zusammen 26 400 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr verarbeiten und in Resin8 umwandeln kann, sobald beide Anlagen mit voller Kapazität laufen. Er weist darauf hin, dass Resin8 zwischen 2 und 10 Prozent der Betonmischung für strukturelle Anwendungen und bis zu 30 Prozent für nicht-strukturelle Anwendungen ausmachen kann

CRDC wurde 2018 gegründet und ist ein schnell wachsendes internationales Unternehmen mit Niederlassungen in Costa Rica, den USA, Südafrika, Großbritannien, Mexiko, Australien, Neuseeland, Hongkong und Samoa. Seit einiger Zeit liefert es sein Produkt Resin8 an Corporación Pedregal, das große Bau- und Betonunternehmen in Costa Rica, und das Material wurde bereits für den Bau von 700 Habitat for Humanity-Häusern an drei Standorten in Costa Rica verwendet.

"Wir lassen uns von unserer Mission inspirieren, aus dem weltweiten Plastikmüll einen Wert zu schaffen", sagt Thomson, "und von unserer Verpflichtung zu regenerativem Design – bei dem der Output größer ist als die Summe der Inputs –, die weiterhin im Mittelpunkt unserer Mission steht."